Wird ein Schutz vor VTE unter Apixaban mit einem höheren Blutungsrisiko erkauft?

Für direkte orale Antikoagulanzien (DOAC) wie Edoxaban und Rivaroxaban hatten Studien [Raskob GE et al. N Engl J Med. 2018;378: 615-24; Young AM et al. J Clin Oncol. 2018;36(20):2017-23] - verglichen mit Dalteparin - einen Rückgang von VTE(venösen Thromboembolien)-Rezidiven bei Tumorpatienten zeigen können, der allerdings mit einer Zunahme schwerer Blutungen, vor allem bei gastrointestinalen Tumoren, einherging.

Ergebnisse der Studie CARAVAGGIO zeigten nun, dass Krebspatienten von der Behandlung mit Apixaban (Eliquis®; 10 mg 2 × täglich Tag 1-7, dann 5 mg 2 × täglich) profitieren können, ohne dass ihr Blutungsrisiko auch bei gastrointestinalen Tumoren im Vergleich mit niedermolekularem Heparin steigt [Agnelli G et al. N Engl J Med. 2020; 382:1599-607]. VTE-Rezidive traten bei 32 von 576 Patienten im Apixaban-Arm und bei 46 von 579 Patienten im Dalteparin-Arm auf (5,6 vs. 7,9 %; Hazard Ratio [HR] 0,63; p < 0,001 für Nichtunterlegenheit; p = 0,08 für Überlegenheit). Zu schweren Blutungen kam es bei 22 Patienten (3,8 %) unter dem DOAC vs. 23 Patienten (4,0 %) im Vergleichsarm (HR 0,82; p = 0,60). Bei schweren gastrointestinalen Blutungen war auch kein signifikanter Unterschied zu verzeichnen (1,9 vs. 1,7 %).

Symposium "Cancer-associated Thrombosis: Evidence - Recommendations - Experience", 24. Februar 2021; Veranstalter: Bristol-Myers Squibb und Pfizer Pharma