In der Erstlinientherapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) erwies sich der BTK("Bruton's tyrosine kinase")-Inhibitor Acalabrutinib gegenüber anderen Optionen als überlegen, sowohl bezüglich des progressionsfreien Überlebens als auch des Gesamtüberlebens. Das zeigen die Ergebnisse einer Netzwerk-Metaanalyse, bestehend aus zwei Netzwerken (A und B), in denen die Daten aus acht randomisierten, kontrollierten Studien ausgewertet wurden. Untersucht wurde die Effizienz von Acalabrutinib als Monotherapie oder in Kombination mit dem Anti-CD20-Antikörper Obinutuzumab im Vergleich zu Bendamustin plus Rituximab, Chlorambucil-basierten Therapien, Mono- oder Kombinationstherapien mit Alemtuzumab und Ibrutinib sowie Venetoclax plus Obinutuzumab.

Für die Kombination von Acalabrutinib und Obinutuzumab ergab sich gegenüber allen Vergleichstherapien eine signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens. Für die Monotherapie mit Acalabrutinib zeigte sich bei den meisten Vergleichen eine signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens. Lediglich beim Vergleich mit der Ibrutinib-Monotherapie war Acalabrutinib nur in Netzwerk A und beim Vergleich mit Venetoclax plus Obinutuzumab nur in Netzwerk B überlegen.

Im Hinblick auf das Gesamtüberleben favorisierten alle Auswertungen Acalabrutinib, jedoch war dies in den meisten Fällen nicht signifikant.

Insgesamt rangierte die Kombination Acalabrutinib/Obinutuzumab hinsichtlich Verbesserungen des progressionsfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens an höchster Stelle, gefolgt von der Acalabrutinib-Monotherapie.

Davids MS et al. Comparative Efficacy of Acalabrutinib in Frontline Treatment of Chronic Lymphocytic Leukemia: A Systematic Review and Network Meta-analysis. Clinical Therapeutics. 2020;42(10): 1955-74.