Bei Patienten mit primärer Plasmazellleukämie (pPCL) werden Stammzelltransplantationen (HCT) mittlerweile häufiger durchgeführt. Dennoch ist diese Erkrankung weiterhin mit einem hohen Mortalitätsrisiko verbunden. Zu diesem Ergebnis kam eine US-Arbeitsgruppe nach Auswertung der Daten von 348 pPCL-Patienten, die zwischen 2008 und 2015 eine HCT erhalten haben; 277 bekamen autologe Stammzellen, 71 allogene. Das mediane Alter der Patienten betrug 60 bzw. 56 Jahre. Bei vielen, aber nicht bei allen Patienten waren Daten über die Induktionschemotherapie verfügbar.

In den vier Jahren nach der autologen HCT waren 7 % der Patienten ohne ein Rezidiv gestorben, 76 % hatten ein Rezidiv entwickelt. Das progressionsfreie Überleben betrug nach vier Jahren 17 % und das Gesamtüberleben 28 %. Ein Karnofsky-Performancestatus > 90 und ein sehr gutes partielles Ansprechen gingen in einer Multivarianzanalyse mit einem besseren Gesamtüberleben nach der autologen HCT einher.

Für die allogene HCT ergaben sich nach vier Jahren eine Mortalitätsrate ohne Rezidiv von 12 %, eine Rezidivrate von 69 %, ein progressionsfreies Überleben von 19 % und ein Gesamtüberleben von 31 %.

Im Vergleich zu pPCL-Patienten aus den Jahren 1995 bis 2006, die in der CIBMTR-Datenbank registriert waren, zeigte sich in der aktuellen Untersuchung eine Steigerung des HCT-Einsatzes von 12 % im Jahr 1995 auf 46 % im Jahr 2009. Doch die Patienten der aktuellen Kohorte hatten schlechtere Überlebenschancen als die früheren Patienten: Das 3-Jahres-Gesamtüberleben lag nach allogener HCT bei 38 versus 39 % (aktuelle vs. frühere Kohorte), nach autologer HCT bei 35 versus 62 %.

Dhakal B et al. Hematopoietic cell transplantation utilization and outcomes for primary plasma cell leukemia in the current era. Leukemia. 2020;34(10): 3338-47.