Die Kombination FOLFOXIRI mit Bevacizumab kann das progressionsfeie Überleben bei metastasiertem kolorektalen Karzinom (mCRC) verbessern. Die damit einhergehende Toxizität ist aber je nach Alter und Geschlecht unterschiedlich, wie die Auswertungen der gepoolten Daten von 1.187 Patienten aus den Studien TRIBE und TRIBE2 zeigen. In den Studien war eine Therapie mit 5-Fluorouracil, Oxaliplatin und Irinotecan (FOLFOXIRI) plus Bevacizumab mit einem besseren Ansprechen und progressionsfreien Überleben assoziiert als eine Therapie mit FOLFIRI oder FOLFOX plus Bevacizumab. Allerdings war die Grad-3/4-Toxizität durch die Intensivierung der Therapie gestiegen, insbesondere Neutropenien, Diarrhöen, Stomatitis und febrile Neutropenien.

Die Subgruppenanalysen ergaben keinen Anhaltspunkt für eine Interaktion von Alter und Geschlecht auf die Wirksamkeit der intensivierten Therapie hinsichtlich Gesamtansprechrate und progressionsfreies Überleben. Sowohl ältere Patienten als auch Frauen waren aber vermehrt von Nebenwirkungen im Grad 3/4 betroffen: 73 % der älteren Patienten entwickelten Nebenwirkungen diesen Schweregrads, bei den jüngeren waren es 60 % (p < 0,01). Frauen litten zu 69 % unter Nebenwirkungen des Grads 3/4, Männer zu 57 % (p < 0,01). In der FOLFOXIRI/Bevacizumab-Subgruppe wiesen 27 % der älteren Patienten eine Diarrhö des Grads 3/4 und 16 % eine febrile Neutropenie dieser Schwere auf, während Frauen besonders stark von Nausea und Erbrechen jeden Schweregrads betroffen waren.

Die Autoren raten daher, eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung vorzunehmen und ggf. präventive Maßnahmen zu ergreifen.

Marmorino F et al. Impact of age and gender on the safety and efficacy of chemotherapy plus bevacizumab in metastatic colorectal cancer: a pooled analysis of TRIBE and TRIBE2 studies. Ann Oncol. 2019;30(12):1969-77.