Beim multiplen Myelom (MM) sind nach wie vor innovative Therapieansätze gefordert.

In der Erstlinientherapie bei fitten, also transplantationsfähigen, MM-Patienten sei eine Hochdosistherapie mit anschließender autologer Stammzelltransplantation (ASZT) Standard, erklärte Stefan Knop, Würzburg. Als Induktionstherapie wird dafür eine Dreifachkombination aus Bortezomib/Lenalidomid/Dexamethason (VRd) laut Onkopedia-Leitlinie empfohlen. Zudem laufen bereits klinische Studien zu Viererkombinationen mit VRd plus einem gegen CD38-gerichteten monoklonalen Antikörper, wie Daratumumab oder Isatuximab (Sarclisa®). Diese Vierfachkombinationen scheinen zwar dem Dreierregime überlegen zu sein, allerdings auf Kosten einer hohen Rate an schweren Nebenwirkungen (Grad 3/4), so der Onkologe. "Patienten, die schwere Nebenwirkungen oder eine frühe Progression erleiden, schaffen es meist nicht mehr bis zur Transplantation", bedauerte Knop.

Lenalidomid-refraktäre Patienten profitieren möglicherweise von der Addition des Anti-CD38-Antikörpers Isatuximab. In der Phase-III-Studie ICARIA-MM (n = 307) mit > 90 % Lenalidomid-refraktären Patienten wurde eine Dreifachkombination aus Isatuximab plus Pomalidomid/Dexamethason (Pd) gegen das bereits zugelassene Pd getestet. Der primäre Endpunkt, das progressionsfreie Überleben, wurde mit einer signifikanten Verlängerung um mehr als fünf Monate bereits erreicht (11,5 vs. 6,5 Monate; Hazard Ratio 0,59) und das bei akzeptablem Nebenwirkungsprofil [Richardson PG et al. ASCO. 2019;Abstr 8004].

Satellitensymposium "Multiples Myelom - Aufbruch zur Heilung" anlässlich des DKK 2020, Berlin, 20. Februar 2020; Veranstalter: Sanofi-Aventis