Bei Krebs ist eine ganze Reihe von Symptomen eher mit Frühstadien der Erkrankung als mit dem fortgeschrittenen Stadium IV assoziiert, wie eine britische Studie nahelegt. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die gängigen Symptome für die Frühdiagnostik geeignet sind.

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Häufiges Frühsymptom eines Mammakarzinoms: Knoten in der Brust.

In einer Querschnittsstudie des English National Cancer Diagnosis Audit (NCDA) mit Daten von fast 8.000 Patienten wurde der Zusammenhang zwischen üblichen Symptomen einer Tumorerkrankung und dem Stadium untersucht, in dem sie erstmals diagnostiziert wurde. Die Teilnehmer waren mindestens 25 Jahre alt und an einem von zwölf soliden Tumoren erkrankt, darunter außer an Brust-, Darm- und Blasenkrebs auch an Tumoren von Ovarien, Rektum, Prostata und Nieren.

Durchgängig mit einem erhöhten Risiko für die Diagnose im Stadium IV assoziiert waren drei Symptome: verdächtige Knoten am Hals, Thoraxschmerz und Rückenschmerz. Dieser Zusammenhang war unabhängig davon, ob sie einzeln oder in Kombination mit anderen Symptomen auftraten. Dagegen waren abnorme Muttermale, Knoten in der Brust, postmenopausale Blutungen und Rektalblutungen eher Symptome, die bereits in den Stadien I bis III beobachtet wurden.

Schließlich wurden 13 Symptome als diejenigen identifiziert, die immerhin bei über 50 % der Teilnehmer nicht erst im Stadium IV, sondern früher aufgetreten waren. Darunter sind Knoten in der Brust, Symptome der unteren Harnwege, Fatigue, Gewichtsverlust und postmenopausale Blutungen. Außer Knoten am Hals waren alle ausgewählten Symptome bei jedem Dritten in früheren Erkrankungsstadien diagnostiziert worden.

Koo MM et al. Presenting symptoms of cancer and stage at diagnosis: evidence from a cross-sectional, population-based study. Lancet Oncol. 2020;21(1):73-9.