Mit Atezolizumab wurde erstmals auch bei Patientinnen mit triple-negativem Brustkrebs (TNBC) ein Checkpointinhibitor erfolgreich geprüft.

Patientinnen mit metastasiertem TNBC sind, wie Tjoung-Won Park-Simon von der Medizinischen Hochschule Hannover erläutert, zumeist intensiv vorbehandelt. Ihre Gesamtprognose, so Park-Simon weiter, sei mit einem medianen Gesamtüberleben von 18 Monaten nach wie vor schlecht. Für diese Patientinnen bestehe daher ein hoher Bedarf an neuen Medikamenten. Vielversprechend sei in diesem Zusammenhang der Immuncheckpointinhibitor (ICI) Atezolizumab((Tecentriq®). Für bestimmte TNBC-Patientinnen führe die Behandlung mit dem ICI zu einem anhaltenden Ansprechen, sodass auch die Erkrankung über einen sehr langen Zeitraum kontrolliert werden könne, betonte Park-Simon. In der Studie IMpassion130 hatte die Addition von Atezolizumab zu einer Therapie mit nab-Paclitaxel bei Patientinnen mit positiver PD-L1("programmed cell death-ligand 1")-Expression bei ≥ 1 % der Tumorfläche das progressionsfreie Überleben zwar nur um drei Monate verbessert, das Gesamtüberleben allerdings um nahezu sieben Monate, von 18 auf 25 Monate (Hazard Ratio 0,62; 95 %-Konfidenzintervall 0,45-0,68) [Schmid P et al. N Engl J Med. 2018; 379(22):2108-21]. Bei den Patientinnen mit PD-L1-negativem Tumor hatte die Addition dagegen keinen Nutzen.

Wichtig beim Einsatz von Atezolizumab sei aber die Beachtung immunvermittelter Toxizitäten. Die Rate insgesamt sei zwar gering, sie seien aber kaum vorhersehbar, so Park-Simon.

Satellitensymposium "Personalisierte Therapieansätze für Brustkrebs-Patientinnen mit hohem Risiko" anlässlich des DKK 2020, Berlin, 21. Februar 2020; Veranstalter: Roche