Tritt beim multiplen Myelom ein Rezidiv auf, muss das weitere Vorgehen sehr individuell gestaltet werden. Welche Substanzkombination zum Einsatz kommt, hängt von vielen Faktoren ab.

Zu diesen Faktoren zählen das Alter und der Performancestatus des Patienten sowie das vorangegangene Therapieregime. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Frage, ob der Patient bereits Lenalidomid erhalten hat und darunter refraktär wurde, betonte Marc-Steffen Raab, Heidelberg. "Gegenwärtig werden Dreifachkombinationen favorisiert, insbesondere in Kombination mit Antikörpern", so Raab.

Patienten mit rezidiviertem und refraktärem multiplen Myelom, die bereits mit mindestens zwei Therapien - darunter Lenalidomid und einem Proteasominhibitor - vorbehandelt wurden und einen Progress erlitten haben, können seit August 2019 mit dem Antikörper Elotuzumab (Empliciti®) in Kombination mit Pomalidomid und niedrig dosiertem Dexamethason (EPd) behandelt werden. In der Phase-III-Studie ELOQUENT-3 [Dimopoulos MA et al. N Engl J Med . 2018;379(19):1811-22] hatte diese Dreierkombination zu einer Verdoppelung der Gesamtansprechrate, bestehend aus kompletter, sehr guter partieller und partieller Remission, gegenüber der Zweierkombination Pomalidomid/Dexamethason (Pd) geführt (53 vs. 26 %). Auch beim primären Endpunkt progressionsfreies Überleben kam es zu einer Verdoppelung. Unter EPd (n = 60) lebten die Patienten im Median 10,3 Monate bis zum Rezidiv, unter Pd (n = 57) dagegen 4,7 Monate (Hazard Ratio 0,54; p = 0,008).

Symposium "Alles bleibt anders - Therapiekonzepte in der Hämatologie" im Rahmen des DKK 2020, Berlin, 20. Februar 2020; Veranstalter: Bristol-Myers Squibb