Atezolizumab ist für die Therapie des TNBC zugelassen, wenn die PD-L1-Expression ≥ 1 % beträgt. Andere ICI werden folgen. Aber mit welchem Wert sollte man die PD-L1-Expression bestimmen?

Die Daten der Studie IMpassion-130 würden sehr deutlich zeigen, dass Patientinnen mit triple-negativem Mammakarzinom (TNBC) und PD-L1("programmed cell death-ligand 1")-positiven Tumoren länger überleben als Patientinnen, deren Tumoren kein PD-L1 exprimieren, so Wilko Weichert, München. Wichtig zu wissen sei, dass PD-L1 für die Atezolizumab-Therapie in diesem Kontext auf den inflammatorischen Zellen [d. h. auf den Immunzellen; Anmerkung des Autors] bestimmt würde. "Die Tumorzellen interessieren dabei nicht", erklärte Weichert. Man spreche vom IC("immune cell")-Score.

Weichert gab zudem einen Ausblick auf die PD-L1-Testung für eine Therapie mit Pembrolizumab (Keytruda®): Es sei nicht unwahrscheinlich, dass auch dieser ICI in nicht allzu ferner Zukunft für die TNBC-Therapie zugelassen werde [vgl. Daten von Schmid P et al. N Engl J Med. 2020;382(9):810-81]. Anders als bei Atezolizumab würde man für Pembrolizumab den sogenannten CPS ("combined positive score") erheben, um den PD-L1-Status abzuschätzen. Beim CPS würden sowohl die Tumor- als auch die inflammatorischen Zellen ausgewertet werden, erläuterte Weichert.

Generell müsste man drei methodische Faktoren berücksichtigen, die Einfluss auf die PD-L1-Bestimmung hätten: 1. der Messassay, 2. die Zellen (CPS, IC etc.) und 3. der messende Untersucher.

Symposium: "Was gibt es Neues bei Mammakarzinom und gynäkologischen Tumoren", anlässlich des DKK 2020, Berlin, 20. Februar 2020; Veranstalter: MSD Sharp & Dohme