Mithilfe einer Magnetresonanstomografie (MRT) des gesamten Körpers lassen sich Metastasen bei Darm- und Lungenkrebs so gut wie mit aufwendigen multimodalen Standarduntersuchungen aufspüren — aber deutlich schneller und kostengünstiger. Für Darmkrebs-Metastasen zeigte dies die prospektive Streamline-C-Studie mit 299 Patienten, die erstmals an einem kolorektalen Karzinom erkrankt waren. Zunächst wurde bei den Patienten ein Ganzkörper-MRT gemacht. Das Ergebnis der Untersuchung blieb unter Verschluss, bis die Standarduntersuchungen beendet waren und jeweils darauf aufbauend die erste Therapieentscheidung getroffen worden war. Dann erst wurden die Therapieentscheidungen auf der Grundlage der Ganzkörper-MRT-Untersuchung dokumentiert.

68 Patienten (23 %) hatten Metastasen. Die Sensitivität für deren Entdeckung (primärer Endpunkt) lag mit der Ganzkörper-MRT bei 67 %, mit dem Standarduntersuchungsverfahren bei 63 %, ein nicht signifikanter Unterschied. Auch bei der Spezifität gab es keinen Unterschied (95 vs. 93 %). Auch in Bezug auf die Entscheidung für die jeweils anstehende Therapie gab es in beiden Untersuchungsgruppen eine weitgehende Übereinstimmung (96 vs. 95 %). Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Verfahren bestand im Aufwand. So dauerte das komplette Staging bei Anwendung der Ganzkörper-MRT median acht Tage, in der Vergleichsgruppe 13 Tage. Auch beim finanziellen Aufwand unterschieden sich die beiden Untersuchungsverfahren. Das Staging mithilfe der Ganzkörper-MRT kostete durchschnittlich 216, die Standarduntersuchungen 285 britische Pfund.

Diese Vergleichsuntersuchungen wurden in der prospektiven Streamline-L-Studie auch bei Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkarzinom gemacht — mit ähnlichen Ergebnissen, d. h. die Untersuchung per Ganzkörper-MRT-war auch hier schneller und kostete weniger als das Standardverfahren bei ähnlicher Sensitivität und Spezifität.

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Mithilfe der Ganzkörper-MRT können Metastasen schnell entdeckt werden.

© Thierfelder