Ein intensiviertes Monitoring von Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom erhöht signifikant die Gesundheitskosten, verbessert aber nicht das Überleben oder die Qualität der Versorgung am Lebensende. So lautet das Ergebnis einer Studie, in der Daten aus der US-amerikanischen Datenbank Surveillance, Epidemiology, and End Results-Medicare-(SEER) von 2004 bis 2012 verwendet wurden. 3.026 Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinom und einem Follow-up von mindestens sechs Monaten wurden berücksichtigt. 791 von ihnen (26 %) wurden als „extrem beobachtet“ eingestuft, weil sie häufiger als einmal pro Monat einen PSA-Test durchführen ließen oder über sechs Monate lang häufiger als alle zwei Monate eine Bildgebung oder einen Knochenscan erhielten. Als Indikator für die Qualität der Palliativpflege galt etwa die Einweisung in eine Klinik oder eine Notfallstation innerhalb des letzten Lebensmonats, auch der Zeitpunkt der Einweisung in ein Hospiz wurde herangezogen.

In der Multivarianzanalyse war ein höheres Lebensalter mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für eine extreme Beobachtung assoziiert (Odds Ratio [OR] 0,96; p < 0,001). Die extreme Beobachtung ging nicht mit einer Verbesserung der Qualität der Pflege am Ende des Lebens einher. Auch gab es keine signifikanten Unterschiede bei der Gesamtmortalität (29,11 vs. 27,05 Sterbefälle pro 100 Personenjahre) oder der Prostatakarzinom-spezifischen Mortalität (21,71 vs. 21,90 Sterbefälle pro 100 Personenjahre).

Die durch die extreme Beobachtung jährlich anfallenden Gesundheitskosten hingegen waren signifikant höher: Um 22,9 % im ersten Jahr nach der Diagnose (p < 0,001) und um 35,1 % im letzten Lebensjahr (95 %-Konfidenzintervall 20,2–50; p < 0,001).