Die MRD sei zweifelsohne ein unabhängiger prognostischer Faktor für das progressionsfreie Überleben beim multiplen Myelom, erläuterte Sebastian Böttcher, Rostock.

In der Zukunft lasse sich die MRD darüber hinaus wahrscheinlich nutzen, um Hochrisikopatienten zu identifizieren, die dann intensiver oder zum Beispiel länger therapiert werden könnten. Auch ließen sich zukünftig Patienten mit sehr gutem MRD-Ansprechen identifizieren, „die wir wahrscheinlich kürzer therapieren wollen“, lautete Böttchers Einschätzung. Allerdings sei die Therapiesteuerung auf MRD-Basis etwas, was nicht außerhalb von klinischen Studien durchgeführt werden sollte. Für die MRD-Steuerung in der klinischen Routine gäbe es derzeit schlicht keine Daten. Man könne in Abhängigkeit vom MRD-Ergebnis allenfalls überlegen, ob man einen Patienten etwas häufiger oder seltener zu Kontrollterminen einbestellen wolle, erklärte Böttcher: „Mehr würde man damit heute nicht machen.“

Die international anerkannten Methoden zur Bestimmung der MRD seien die Durchflusszytometrie nach EuroFlow („Next Generation Flow“) oder das Next Generation Sequencing. Die Bestimmung müsse dabei standardisiert, quantitativ und mit einer Sensitivität von 10-5 erfolgen, erläuterte Böttcher.