Nachdem Immuntherapien alleine beim TNBC bislang nicht effektiv waren, wird in aktuellen Studien die Kombination von Chemotherapie mit Checkpointinhibitoren geprüft. Anlässlich der ESMO-Jahrestagung wurde nun erstmals berichtet von einer Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) mit Atezolizumab, einem PD-L1 („programmed cell death-ligand 1“)-Inhibitor, in Kombination mit Chemotherapie [Schmid P et al. ESMO. 2018;Abstr LBA1_PR]. In der Phase-III-Studie IMpassion 130 war dabei nab-Paclitaxel als Kombinationspartner gewählt worden, weil dieses Taxan keine Prämedikation mit Kortikosteroiden voraussetzt, die das T-Zell-Priming verschlechtern könnte und mit einer zusätzlichen Immunsuppression einhergeht.

Das TNBC sei häufig nicht sehr immunogen, aber es gebe immunaktive Subtypen, die auf eine Chemotherapie besser ansprächen und mit einer besseren Prognose assoziiert seien, erklärte Lisa A. Carey, Chapel Hill, NC/USA, während eines Symposiums, in dem sich speziell mit Immuntherapiekombinationen beim Mammakarzinom beschäftigt wurde.

Eine Chemotherapie könne zudem die Immunogenität des Tumors steigern. So würden Antigene freigesetzt, Effektor-T-Zellen stimuliert und das Mikromilieu werde für eine Immunabwehr günstiger, beispielsweise durch die Verringerung von regulatorischen T-Zellen, so Carey.

Atezolizumab zusätzlich zu nab-Paclitaxel verbesserte in der IMpassion-130-Studie das PFS von Patientinnen mit metastasiertem oder inoperablem, lokal fortgeschrittenem TNBC gegenüber der Chemotherapie alleine um 1,7 Monate (medianes PFS 7,2 vs. 5,5 Monate; Hazard Ratio [HR] 0,80; 95%-Konfidenzintervall [95%-KI] 0,69–0,92; p = 0,0025).

Dieser Vorteil hinsichtlich des PFS resultierte bereits in einer ersten Interimsanalyse in einem Trend hin zu einem längeren medianen Gesamtüberleben (OS) von 3,7 Monaten (21,3 vs. 17,6 Monate bei alleiniger Chemotherapie; HR 0,84; 95%-KI 0,69–1,02; p = 0,08).

Die Toxizitäten entsprachen dem von den Einzelsubstanzen bereits Bekannten; Carey betonte allerdings die immunabhängigen Nebenwirkungen unter Atezolizumab wie Hypothyreoidismus (17 %), Hyperthyreoidismus (4 %), Pneumonitis (3 %) und Hautausschläge (34 %). Mit 16 % brachen im Kombinationsarm auch doppelt so viele Patienten die Therapie ab wie im Chemotherapiearm (8 %).

Letztlich seien hier noch viele Fragen offen, insbesondere hinsichtlich des besten Zeitpunkts des Beginns und der Dauer der Therapiekomponenten, betonte Carey.