Wer sich als Patient mit Darmkrebs im Stadium III in Sachen Ernährung und körperliche Aktivität an die Leitlinie der American Cancer Society (ACS) hält, lebt möglicherweise länger. Das lassen die Ergebnisse der CALGB-89803-Studie vermuten. 992 Patienten mit einem Kolorektalkarzinom wurden nach der Operation über sechs Monate chemotherapeutisch mit 5-Fluorouracil/Folinsäure ± Irinotecan behandelt. Drei Monate nach Therapiebeginn sowie sechs Monate nach der adjuvanten Therapie wurden sie zu ihrem Lebensstil befragt. Mithilfe eines speziellen Scores wurde bei jedem Patienten die ACS-Adhärenz ermittelt. Je höher der Score (0–6 Punkte), umso größer war die Übereinstimmung mit den Vorgaben der Leitlinie.

Die mediane Beobachtungsdauer lag bei sieben Jahren. Bei 335 Patienten kam es zu einem Krebsrezidiv. 256 Patienten (86 %) mit einem Rezidiv starben im Beobachtungszeitraum an dessen Folgen.

Hinsichtlich der ACS-Adhärenz zeigte sich, dass Patienten mit einem Score zwischen 5 und 6 eine um 42 % niedrigere Mortalität hatten als Patienten mit einem Score zwischen 0 und 1 (adjustierte Hazard Ratio [HR] 0,58; p-Trend 0,01). Außerdem war eine Tendenz zu einem längeren krankheitsfreien Überleben bei den Patienten mit einem hohen Score zu beobachten (HR 0,69; p-Trend 0,03).

Beim Parameter rezidivfreies Überleben gab es keinen signifikanten Unterschied. Weder Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, Performancestatus noch die Behandlung haben das Ergebnis beeinflusst. Wurde schließlich der Parameter Alkoholkonsum berücksichtigt, führte dies zu einer Bestätigung des Ergebnisses mit einer um 51 % geringeren Mortalität.

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Bei der Beurteilung der Adhärenz wurde auch berücksichtigt, wieviel Obst und Gemüse die Patienten verzehren.

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Liegt der zu erzielende Score bei mindestens 4, läge die NNT („number needed to treat“) bei 16, bei einem Score von 5 oder 6 dagegen nur bei 12.