Nicht nur das Hautmikrobiom, auch das Darmmikrobiom spielt in der Dermatologie eine Rolle. Unter anderem beeinflusst die Zusammensetzung der Bakterien im Verdauungstrakt den Erfolg einer Therapie mit Immuncheckpointinhibitoren, wie Laurence Zitvogel, Paris, Frankreich, berichtete.

Und so wie es Hautkommensalen gibt, die z. B. vor Infektionen schützen, konnten Bakterienspezies identifiziert werden, die sich im Rahmen einer Krebsbehandlung positiv auf antitumorale Wirkung und Gesamtüberleben auswirken. Akkermansia muciniphila hat sich hierbei als Prädiktor für das beste klinische Ergebnis unter PD-1(„programmed cell death protein 1“)-Blockade bei Patienten mit Lungenkrebs oder Nierenzellkarzinom herausgestellt [Routy B et al. Science. 2018;359(6371):91-7]. Des Weiteren sind T-Zell-Antworten gegen A. muciniphila sowie Enterococcus hirae mit einem besseren Gesamtüberleben assoziiert. Eine Mikrobiomanalyse von Melanompatienten, die mit Ipilimumab und Nivolumab behandelt wurden, ergab einen Zusammenhang von Grad-3/4-Nebenwirkungen und der Zusammensetzung der Darmflora: Während z. B. ein hohes Vorkommen von Bacteroides fragilis mit weniger Grad-3/4-Nebenwirkungen assoziiert war, traten diese bei Patienten, bei denen B. stercoris in großer Zahl vorkam, häufiger auf.

Verminderte Wirkung unter Antibiotika?

Schon jetzt scheint festzustehen, dass eine Antiobiotikagabe den Erfolg einer Therapie mit Immuncheckpointinhibitoren schmälert, wohingegen oben genannte und einige weitere Bakterienspezies die antitumorale Wirkung begünstigen [Zitvogel L et al. Science. 2018;359(6382):1366-70]. Zitvogel zufolge haben diese Erkenntnisse auch therapeutisches Potenzial, etwa was die Entwicklung von Biomarken oder auf das Mikrobiom ausgerichtete Medikamente angeht.