Polatuzumab Vedotin, ein auf das Antigen CD79 gerichtetes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, kann in Kombination mit Bendamustin/Rituximab (BR) das progressionsfreie (PFS) und Gesamtüberleben (OS) bei Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem diffus-großzelligem B-Zell-Lymphom (r/r DLBCL) gegenüber BR alleine verlängern.

Laurie H. Sehn, Vancouver, Kanada, stellte auf der EHA-Jahrestagung 2018 Ergebnisse einer Phase-II-Studie vor [Sehn LH et al. EHA. 2018;Abstr S802]. Danach lag das mediane PFS in der Interventionsgruppe bei 6,7 Monaten, in der BR-Gruppe bei 2,0 Monaten (Hazard Ratio [HR] 0,31; 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,18–0,55; p < 0,0001). Die entsprechenden medianen OS-Raten betrugen 11,8 versus 4,7 Monate (HR 0,35; 95 %-KI 0,19–0,76; p = 0,0008]. Vorangegangen waren signifikant höhere Ansprechraten durch Addition von Polatuzumab Vedotin unabhängig von der Zahl der vorangegangenen Therapielinien.

Kein Vorteil bei Patienten mit follikulärem Lymphom

Bei Patienten mit follikulärem Lymphom fand sich in derselben Studie kein Vorteil mit Polatuzumab Vedotin plus BR gegenüber BR alleine.

Polatuzumab Vedotin erhielt für die Therapie der r/r DLBCL eine Priority-Medicine-Designation (PRIME) der europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA).