Wie Franck Morschhauser, Lille, Frankreich, berichtete, sind nach ersten Ergebnissen der Phase-III-Studie RELEVANCE das Ansprechen und das progressionsfreie Überleben (PFS) unter beiden Therapieoptionen vergleichbar. Allerdings bei deutlich unterschiedlichem Toxizitätsprofile [Morschhauser F et al. EHA. 2018;Abstr S154]. Insgesamt waren 1.030 nicht vorbehandelte Patienten mit fortgeschrittenem FL in der Studie behandelt worden.

Koprimäre Endpunkte der Studie waren die Raten der bestätigten oder unbestätigten Komplettremission (CR oder CRu) nach Abschluss der Therapie nach 120 Wochen und das PFS bei der Interimsanalyse nach Erreichen einer Ereignisrate von 50 %. Nach einer medianen Beobachtungszeit von 37,9 Monaten waren die CR bzw. CRu-Raten nach 120 Wochen Therapie in beiden Armen vergleichbar mit 48% in der R2- und 53 % in der R-Chemotherapie-Gruppe. Auch die auf drei Jahre bezogenen PFS-Raten zeigten mit 77 % und 78 % keinen Unterschied. Die 3-Jahres-Gesamtüberlebensrate war mit 94 % identisch, diese Daten seien allerdings für die Analyse noch nicht reif, sagte Morschhauser. Wichtig waren ihm die Unterschiede hinsichtlich der Sicherheit: Im R-Chemotherapie-Arm waren Grad-3/4-Neutropenien und febrile Neutropenien deutlich häufiger als im R2-Arm (50 vs. 34 % bzw. 6 vs. 2 %). Die R2-Kombination ging dagegen mit mehr Grad-3/4-Hautreaktionen einher (7 vs. 1 %).

Die mit der Immunchemotherapie vergleichbare Wirksamkeit des immunmodulatorischen Ansatzes nannte Morschhauser einen wirklichen Fortschritt.