In der Nachsorge von Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC), deren Tumor (Stadium I, II, IIIA) vollständig reseziert wurde, wird in den ersten zwei Jahren nach der Operation eine Computertomografie (CT) von Thorax und Abdomen alle drei bis sechs Monate empfohlen. Den Ergebnissen der IFCT-0302-Studie zufolge könnte dieses Intervall möglicherweise verlängert werden.

In der IFCT-0302-Studie wurden zwei Nachsorgeprogramme verglichen [Westeel V et al. ESMO. 2017;Abstr 1273-O]: Patienten im Kontrollarm (Arm 1) wurden zu jedem Kontrolltermin klinisch untersucht und es erfolgte eine Röntgenuntersuchung des Thorax. Im experimentellen Arm (Arm 2) wurde neben der klinischen Untersuchung ein CT und optional bei Adenokarzinom-Histologie eine Bronchoskopie durchgeführt. In beiden Armen erfolgte die Nachsorge in den ersten zwei Jahren alle sechs Monate und dann bis zum fünften Jahr jährlich. Zwischen Januar 2005 und November 2012 wurden 1.775 Patienten in die Studie aufgenommen (Arm 1: 888; Arm 2: 887). Das Gesamtüberleben (OS) war zwischen beiden Gruppen nicht signifikant verschieden. Das mediane 8-Jahres-OS lag bei 8,2 Jahren im Kontrollarm und bei 10,3 Jahren im experimentellen Arm (Hazard Ratio 0,92; 95 %-Konfidenzintervall 0,8–1,07; p = 0,27). Auch die 3-Jahres-Raten für das krankheitsfreie Überleben zeigten keinen signifikanten Unterschied (63,3 vs. 60,2 %). Obgleich damit der Nutzen der frühen engmaschigen CT-Kontrolle infrage gestellt werden kann, wies Dr. Floriana Morgillo, Neapel, Italien, darauf hin, dass mit der CT-Kontrolle mögliche Zweittumoren, die in dieser Patientengruppe nicht selten sind, früh identifiziert und dann kurativ behandelt werden könnten.