Über die letzte Dekade hat sich das Überleben nach einer allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT) bei über 70-jährigen Patienten gesteigert. Ausgewählte Senioren dieses Alters mit hämatologischen Malignitäten sollten daher für eine Stammzelltransplantation in Betracht gezogen werden. Das zeigte eine Auswertung von Daten aller gemeldeten über 70-jährigen alloSCT-Empfänger mit hämatologischen Malignitäten. In die Analyse flossen die Daten von sämtlichen Patienten dieses Alters ein, die zwischen 2000 und 2013 in den USA eine erste alloSCT erhalten hatten und dem Center for International Blood and Marrow Transplant Research (CIBMTR) gemeldet worden waren. Untersucht wurden die Nutzung der Transplantate und die Ergebnisse, darunter das Gesamtüberleben (OS), das progressionsfreie Überleben (PFS) und die transplantatbedingte Mortalität.

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Immer mehr Patienten über 70 Jahren erhalten eine Stammzelltransplantation.

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Zwischen 2000 und 2013 erhielten an 103 US-Transplantationszentren 1.106 Patienten ≥ 70 Jahren eine alloSCT. Die absolute Zahl und der Anteil von Allografts stieg in dieser Population innerhalb der letzten Dekade merklich an: Im Jahr 2000 betrug sie noch 0,1 % aller Transplantate, im Jahr 2013 waren es schon 3,85 % (n = 298). Dabei waren die akute myeloische Leukämie und das myelodysplastische Syndrom die häufigsten Indikationen für eine alloSCT. Die Raten für das 2-Jahres-OS und das 2-Jahres-PFS verbesserten sich im untersuchten Zeitraum signifikant: In den Jahren 2000 bis 2007 lag die 2-Jahres-OS-Rate bei 26 %, in den Jahren 2008 bis 2013 bei 39 % (p < 0,001); die Rate für das 2-Jahres-PFS stieg zugleich von 22 auf 32 % (p = 0,003).

Die transplantatbedingte Mortalität lag nach zwei Jahren zwischen 33 und 35 % und veränderte sich über die Zeit nicht (p = 0,54). Eine Multivarianzanalyse des OS im späteren Zeitraum (2008–2013) ergab eine höhere Komorbidität mit einem HCT-Komorbiditäts-Index ≥ 3 (Hazard Ratio [HR] 1,27; p = 0,006), einer Nabelschnurblutspende (HR = 1,97; p = 0,0002) und einer myeloablativen Konditionierung (HR 1,61; p = 0,0002).