Orales Morphin war lange der Goldstandard für die Behandlung von Durchbruchschmerzen bei Krebspatienten. Auch intravenöses oder subkutanes Morphin haben sich bei der Behandlung starker Tumorschmerzen als effektiv erwiesen. Fentanylpräparate wirken schneller als Morphin, wenn sie erst in der Blutbahn sind. Gegen Placebo wurden sublinguale Fentanyltabletten (FST) bereits erfolgreich getestet.

In einer aktuellen Studie wurden nun FST gegen subkutanes Morphin (SCM) während der ersten 30 Minuten nach der Anwendung getestet. In die Studie wurden 114 Patienten aufgenommen, die unter einer Opioidtherapie eine schwere Schmerzepisode erlitten. Sie erhielten randomisiert entweder 100 mg FST oder 5 mg SCM in einer doppelblinden Doppel-Dummy-Studie, d. h., dass alle Patienten eine sublinguale Tablette (mit oder ohne Wirkstoff) und alle Patienten eine subkutane Injektion (mit oder ohne Wirkstoff) bekamen. Die durchschnittliche Schmerzintensität wurde 10, 20 und 30 Minuten nach der Schmerzmittelgabe auf einer Skala von 0 bis 10 angegeben.

Die mittlere Schmerzintensität lag zu Beginn der Studie bei 7,5 in beiden Gruppen und 10, 20 bzw. 30 Minuten nach der Anwendung bei 5,0 in der FST-Gruppe und bei 4,5 in der SCM-Gruppe. Die FST-Patienten bekamen nach 30 Minuten häufiger eine zweite Schmerzmitteldosis als SCM-Patienten (51 vs. 37 %).

Beide Behandlungen wurden gut vertragen. In beiden Gruppen lagen die Nebenwirkungsscores unter der Antwort „ein bisschen“. 93 % der Patienten bevorzugten die sublinguale Gabe.