Dass UV-Strahlung zur Entstehung von Melanomen beiträgt, ist hinlänglich bekannt. Wie genau die Melanomgenese abläuft, ist dagegen unklar — etwa, aus welchen Zellen das Melanom entsteht. US-Forscher von der Cornell University in New York, NY/USA, haben jetzt möglicherweise den Prozess weiter aufschlüsseln können: Das Team um Andrew White konnte zeigen, dass melanozytäre Stammzellen, die eine bestimmte Anzahl an genetischen Mutationen überschritten haben (mMCSC), unter UVB-Strahlung zu Melanomvorläuferzellen heranwachsen. Das schreiben die Wissenschaftler in einer Pressemitteilung. „Wenn Sie Mutationen tragen, die ein Melanom verursachen können, ist so lange alles o.k., bis Sie nach draußen gehen und einen Sonnenbrand bekommen“, resümiert White die Ergebnisse, die er mit seinem Team gerade publiziert hat [Moon H et al. Cell Stem Cell. 2017. http://doi.org/cfdh].

In ihrer Studie stießen die Forscher auch auf ein ggf. therapeutisch relevantes Ziel: das Gen HMGA2. Unter UV-Strahlung erleichtert HMGA2 offenbar die Wanderung der melanozytären Stammzellen an die Hautoberfläche. Wurde HMGA2 in einem Melanom-Mausmodell ausgeschaltet, entwickelten die Tiere keine Melanome, obwohl auch ihre melanozytären Stammzellen bereits mutiert waren.