Bei Patienten mit differenziertem DTC, die refraktär gegenüber Radiojod sind, lag das Gesamtüberleben bis vor kurzem bei median 2,5 bis 3,5 Jahren, berichtete Christoph Reuter, Hannover. Denn bis 2014 stand für diese Patientengruppe keine effektive Folgetherapie zur Verfügung. Die Behandlung mit dem in dieser Situation zugelassenen Doxorubicin bezeichnete Reuter als nicht sehr erfolgreich.

Erst im Mai 2014 wurde mit Sorafenib (Nexavar®) eine Therapieoption durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) zugelassen. Basis war die Phase-III-Studie DECISION [Brose MS et al. Lancet. 2014;384(9940):319-28]: Insgesamt wurden 417 Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Radiojod-refraktärem DTC randomisiert entweder mit Sorafenib oder Placebo behandelt. Beim progressionsfreien Überleben als primärem Endpunkt erwies sich der Multikinaseinhibitor als signifikant überlegen: Verumpatienten überlebten median 10,8 Monate ohne Progress, Placebopatienten mit 5,8 Monaten nur etwa halb so lange (p = 0,0001). Der Benefit von Sorafenib erstreckte sich über alle vorab definierten Subgruppen. Der Multikinaseinhibitor könne das Tumorwachstum zudem auch nach primärer Progression weiter verzögern, erklärte Reuter.