Körperliche Aktivität kann das kardiovaskuläre Risiko von Frauen mit nicht metastasiertem Brustkrebs deutlich senken, wie eine prospektiven Analyse basierend auf zwei registerbasierten Kohortenstudien zeigte. In die Auswertung wurden 2.973 bei Diagnose eines nicht metastasierten Mammakarzinoms herz- und gefäßgesunde Frauen im mittleren Alter von 53 Jahren nach dem Abschluss der adjuvanten Therapie aufgenommen. Ihre Aktivität wurde in metabolische Äquivalente (MET) in Stunden pro Woche umgerechnet und in vier Kategorien von < 2 MET-h/Woche bis ≥ 25 MET-h/Woche eingeteilt.

Die multivariable Analyse zeigte eine mit steigender MET-Kategorie abnehmende Inzidenz kardiovaskulärer Ereignisse (ptrend < 0,001). Verglichen mit der niedrigsten Kategorie (< 2 MET-h/Woche) betrug die adjustierte Hazard Ratio (aHR) bei 2–10,9 MET-h/Woche 0,91, bei 11–24,5 MET-h/Woche 0,79 und bei ≥ 24,5 MET-h/Woche 0,65. Ähnliche Trends wurden sowohl für die Inzidenz der koronaren Herzerkrankung als auch für die Inzidenz der Herzinsuffizienz — ein Endpunkt, der beispielsweise durch eine anthrazyklinhaltige Therapie beeinflusst wird — festgestellt (p jeweils < 0,05).

Die in den USA empfohlene Intensität körperlicher Aktivität bei Erwachsenen mit Krebserkrankung von ≥ 9 MET-h/Woche war assoziiert mit einer adjustierten Risikoreduktion eines kardiovaskulären Ereignisses von 23 % verglichen mit < 9 MET-h/Woche (p < 0,001).

Die Assoziation von Aktivität und Inzidenz kardiovaskulärer Erkrankungen war in allen Altersgruppen feststellbar und unabhängig von bereits bestehenden kardiovaskulären Risikofaktoren, dem Menopausestatus bei Diagnose oder der Art der Therapie.