Die alleinige stereotaktische Strahlenchirurgie kann bei Patienten mit einer bis drei Hirnmetastasen als bevorzugte Behandlungsmethode empfohlen werden, so das Fazit einer aktuellen Studie. 213 Patienten mit Hirnmetastasen einer malignen Erkrankung wurden auf stereotaktische Strahlenchirurgie allein oder in Kombination mit einer Ganzhirnbestrahlung randomisiert. Das Durchschnittsalter betrug 60,6 Jahre.

figure 1

Unter alleiniger stereotaktischer Bestrahlung gab es weniger kognitive Beeinträchtigungen.

© Monkey Business Images / Thinkstock.com

Nach alleiniger stereotaktischer Strahlenchirurgie gab es nach drei Monaten weniger kognitive Beeinträchtigungen (63,5 %) als bei kombinierter stereotaktischer Bestrahlung und Ganzhirnbestrahlung (91,7 %; p < 0,001). Auch bei den Langzeitüberlebenden waren die kognitiven Beeinträchtigungen in der Gruppe mit alleiniger Stereotaxie nach drei Monaten (45,5 vs. 94,1 %; p = 0,007) und nach zwölf Monaten (60 vs. 94,4 %; p = 0,04) geringer.

Bezüglich funktionaler Unabhängigkeit gab es nach drei Monaten zwischen den Therapiegruppen keinen signifikanten Unterschied (mittlere Veränderung −1,5 vs. −4,2 Punkte; p = 0,26). Die Lebensqualität war bei alleiniger stereotaktischer Strahlenchirurgie nach drei Monaten besser, darunter die generelle Lebensqualität (mittlere Veränderung von −0,1 vs. −12 Punkte; mittlere Differenz 11,9 %; p = 0,001).

Die Zeit bis zum intrakraniellen Rezidiv war bei alleiniger stereotaktischer Strahlenchirurgie signifikant kürzer als bei zusätzlicher Ganzhirnbestrahlung (Hazard Ratio [HR] 3,6). Zudem war die Rate der intrakraniellen Krankheitskontrolle nach drei Monaten in der Gruppe mit Stereotaxie plus Ganzhirnbestrahlung signifikant besser als in der Gruppe mit alleiniger stereotaktische Strahlenchirurgie (93,7 vs. 75,3 %), ebenso nach sechs und zwölf Monaten.

Doch trotz besserer Krankheitskontrolle bei Ganzhirnbestrahlung gab es keine Unterschiede im Gesamtüberleben: Bei alleiniger stereotaktischer Strahlentherapie wurde ein Gesamtüberleben von 10,4 Monaten, bei Stereotaxie plus Ganzhirnbestrahlung ein Gesamtüberleben von 7,4 Monaten (HR 1,02; p = 0,92) erreicht.