Beim Mantelzelllymphom (MCL) sei die Erhaltungstherapie mit Rituximab nach Erstlinientherapie – anders als beim follikulären Lymphom – bislang kein Standard, erinnerte Mathias Rummel, Gießen, auf der ASCO-Jahrestagung. Den vorläufigen Ergebnissen einer deutschen Phase-II-Studie zufolge wird sich das künftig auch nicht ändern, da sich kein Nutzen der Rituximab-Erhaltung nach einer First-Line-Therapie mit Bendamustin/Rituximab (BR) für progressionsfreies Überleben (PFS) und Gesamtüberleben (OS) ergab [Rummel et al. ASCO. 2016;Abstr 7503]. Für die Subgruppenstudie der MAINTAIN-Studie StiL NHL7-2008 waren 168 nicht vorbehandelte, für eine Stammzelltransplantation nicht geeignete MCL-Patienten mit bis zu sechs Zyklen BR behandelt worden. Auf die Erstlinientherapie sprachen 85 % der Patienten an, davon 27 % mit einer kompletten Remission. Responder wurden randomisiert einer zweijährigen Erhaltungstherapie mit Rituximab (375 mg/m2 alle 2 Monate; n = 60) oder der alleinigen Nachbeobachtung (n = 62) zugeteilt. Nach einem Follow-up von median 58,4 Monaten betrug das PFS im Gesamtkollektiv der 168 Patienten median 64,2 Monate. Nur nachbeobachtete Patienten überlebten median 54,7 Monate ohne Progress, zusätzlich mit Rituximab behandelte Patienten 72,3 Monate. Der Unterschied zwischen beiden Armen ist nicht signifikant (Hazard Ratio [HR] 0,71, 95 %-Konfidenzintervall [95 %-KI] 0,41-1,23). Der Median im Gesamtüberleben war zum Zeitpunkt der Auswertung noch nicht erreicht. Auch hier sei aber bislang kein signifikanter Vorteil zugunsten der Rituximab-Erhaltung zu erkennen (HR 1,51, 95 %-KI 0,70-3,25), so Rummel.

Zwar habe Rituximab bei verschiedenen Subentitäten des Non-Hodgkin-Lymphoms das Gesamtüberleben verbessert und die Remissionsdauer verlängert, erklärte Jonathan Friedberg, Rochester, NY/USA, bei der Diskussion der Ergebnisse. „Mehr Rituximab muss aber nicht immer besser sein“, so Friedberg. Angesichts der bereits langen Nachbeobachtung der Phase-II-Studie hält er es für sehr unwahrscheinlich, dass die Rituximab-Erhaltung das Gesamtüberleben beim MCL verbessert.