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Ein Gentest hätte auch dieser Frau die Chemotherapie eventuell ersparen können.

© M. Ernert, Nat. Centrum für Tumorerkrankungen, Heidelberg

Ein Rückfallscore auf Basis der Analyse von 21 Genen erlaubt es, bei manchen Frauen mit Brustkrebs auf eine Chemotherapie zu verzichten, obwohl traditionelle Faktoren für ein hohes Rezidivrisiko sprechen. Das zeigen die Ergebnisse der prospektiven Phase-III-Studie planB, in die rund 3.200 Frauen aufgenommen wurden.

Alle beteiligten Frauen wiesen ein erhöhtes Rezidivrisiko auf: Sie hatten positive Lymphknoten oder einen lymphknotennegativen Hochrisikotumor (T2, G2 oder G3, hohe uPA/PAI-1 oder ein Alter < 35 Jahre). Sie unterzogen sich einer kompletten Tumorresektion und einer Sentinel-lymphknotenbiopsie (bei N0-Tumoren) bzw. einer axillären Dissektion (bei positiven Lymphknoten).

Für knapp 2.600 Patientinnen lagen Ergebnisse des genetischen Rückfallscores nach dem Oncotype-DX-Verfahren (Skala von 0–100) vor. Für die planB-Studie wurde das Rückfallrisiko bei Punktzahlen ≤ 11 als niedrig, bei 12–25 Punkten als intermediär und bei > 25 Punkte als hoch klassifiziert.

Rund 350 Patientinnen (15,3 %) mit einem Rückfallscore ≤ 11 bekamen nur eine adjuvante endokrine und keine Chemotherapie. 97,4 % von ihnen überlebten die folgenden drei Jahre krankheitsfrei – verglichen mit 97,8 % der Frauen mit intermediärem und 91,9 % der Patientinnen mit hohem Rückfallrisiko, die alle chemotherapeutisch behandelt worden waren.

Lymphknotenstatus, Tumorgrad und Rückfallscore erwiesen sich in der multivariaten Analyse als unabhängige Prognosefaktoren.