Wie viel Lebenszeit noch bleibt, wenn ein kastrationsresistentes Prostatakarzinom (mCRCP) gestreut hat, hängt davon ab, wo sich Metastasen gebildet haben. Das haben US-amerikanische Ärzte in einer Analyse von neun Phase-III-Studien mit insgesamt 8.820 Patienten unter Docetaxel-haltiger Therapie festgestellt. Ihre Zahlen bestätigen die vorausgegangenen Beobachtungen, dass Leber- und Lungenmetastasen mit einer besonders hohen Letalität einhergehen.

Die mCRPC-Patienten waren zwischen 1999 und 2012 im Alter von median 68 Jahren in die Studien aufgenommen worden. Während der Nachbeobachtungszeit von median 21,8 Monaten waren 5.470 von ihnen gestorben. Die meisten Patienten (72,8 %) hatten an Knochenmetastasen gelitten: Bei 42,9 % der Gesamtkohorte waren ausschließlich die Knochen, bei 29,8 % auch die Lymphknoten betroffen. Viszerale Metastasen waren bei 20,8 % der Studienteilnehmer diagnostiziert worden, am häufigsten Lungen- und Lebermetastasen (9,1 und 8,6 % der Patienten). Bei den übrigen 6,4 % waren die Absiedlungen auf die Lymphknoten beschränkt.

Das kürzeste Gesamtüberleben hatten mit median 13,5 Monaten Patienten mit Lebermetastasen, gefolgt von Patienten mit Lungenmetastasen mit 19,4 und Patienten mit Knochenmetastasen mit 21,3 Monaten. Patienten, bei denen ausschließlich die Lymphknoten befallen waren, hatten im Median noch 31,6 Monate zu leben. Das Mortalitätsrisiko war bei Vorliegen von Lebermetastasen signifikant um 52 % höher als bei Lungenmetastasen. Letztere wiederum erhöhten die Mortalitätsrate signifikant im Vergleich zu Knochenmetastasen um 14 %.