Die Inzidenz von Melanomen nimmt bei Frauen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr rasch zu. Besonders riskant ist schwarzer Hauptkrebs, der während oder kurz nach einer Schwangerschaft auftritt. Das stellten Alejandra Tellez und Kollegen fest, nachdem sie die Krankenakten von 462 Patientinnen mit histologisch gesicherter Melanomdiagnose ausgewertet hatten. Im Mittel waren die Frauen 34,7 Jahre alt.

41 Patientinnen wiesen schwangerschaftsassoziierte maligne Melanome (SAMM) auf; bei ihnen wurden die Tumoren während oder binnen eines Jahres nach dem Ende einer Schwangerschaft diagnostiziert. Diese Frauen waren etwas jünger als Frauen ohne SAMM (Alter: 32,6 vs. 34,7 Jahre). Betroffen waren in 39,6 % der Fälle die Beine, verglichen mit einer größeren Melanomanzahl am Körperstamm (36,6 %) bei Nicht-SAMM-Frauen.

Die Rückfallrate war bei SAMM mit 12,5 gegenüber 1,4 % deutlich erhöht. Auch Metastasen traten häufiger auf (25,0 vs. 12,7 %). Die Mortalitätsrate betrug bei SAMM 20,0 % und bei Nicht-SAMM 10,3 %, ein allerdings nicht signifikanter Unterschied. In der multivariaten Analyse, in der die Einflüsse von Schwangerschaftsverlauf, Tumorstadium, Lokalisation und Lebensalter berücksichtigt wurden, ergab sich für SAMM eine statistisch relevante Erhöhung der Mortalität um den Faktor 5,1.

Tellez und Mitarbeiter empfehlen den betroffenen Frauen, monatlich ihre Haut aufmerksam zu untersuchen. Die behandelnden Ärzte sollten Frauen mit SAMM nachdrücklich darauf hinweisen, jede Veränderung oder neue Läsion rasch abklären zu lassen.

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Die Melanom-Mortalität ist bei Manifestation in der Schwangerschaft 5-fach höher.

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