Eine aktuelle Studie ergab: Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom und Resistenzen gegen eine VEGFR-Inhibitor-Vortherapie zeigen unter einer Behandlung mit dem PD-1-Inhibitor Nivolumab im Vergleich zu Everolimus ein verlängertes Gesamtüberleben bei besserer Verträglichkeit.

Der mTOR-Inhibitor Everolimus ist derzeit Mittel der Wahl bei fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom, das gegen die VEGFR-Inhibitoren wie Sorafenib oder Sunitinib resistent geworden ist. Der mTOR-Inhibitor verlängert das progressionsfreie Überleben der Patienten um einige Monate, was allerdings noch nicht wirklich einen Durchbruch bedeutet.

Der PD-1-Antikörper Nivolumab hat sich in Phase-II-Studien mit therapieresistenten Nierenzellkarzinom-Patienten bereits bewährt. In einer Phase-III-Studie sollte Nivolumab seine Überlegenheit gegenüber dem gezielt eingreifenden Everolimus demonstrieren. Einbezogen in die offene Studie waren 821 Patienten mit fortgeschrittenem Klarzell-Nierentumor, die mindestens zwei antiangiogene Therapieregime durchlaufen hatten. Sie erhielten randomisiert entweder 3 mg Nivolumab/kg KG i. v. alle zwei Wochen oder 10 mg/d Everolimus.

Das primäre Studienziel Gesamtüberleben lag unter Nivolumab bei 25,0 Monaten und unter Everolimus bei 19,6 Monaten. Die Hazard Ratio für Tod unter Nivolumab versus Everolimus betrug 0,73 (p = 0,002) und erfüllte damit das präspezifizierte Kriterium für Überlegenheit. Auch die Responserate von Nivolumab überstieg die von Everolimus deutlich (25 vs. 5 %, p < 0,001). Dabei erwies sich Nivolumab mit schweren Nebenwirkungen bei 19 % der Patienten (hauptsächlich Fatigue) im Vergleich zu Everolimus mit schweren Nebenwirkungen bei 37 % der Patienten (hauptsächlich Anämie) als besser verträglich.