Das Alter des Patienten und das genetische Risikoprofil der Erkrankung sind nur zwei Entscheidungskriterien für die Erstlinientherapie bei CLL.
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Ist ein CLL-Patient therapiebedürftig, ist zunächst bedeutsam, ob es sich um einen fitten, unfitten oder sogar gebrechlichen Patienten handelt. „Danach folgt die biologisch wichtige Frage: Liegt eine 17p-Deletion oder eine p53-Mutation vor?“, so Stephan Stilgenbauer, Ulm. Basierend auf den Ergebnissen der CLL10-Studie würde er die jüngeren, fitten Patienten (bis 65 Jahre) ohne 17p-Deletion mit FCR (Fludarabin, Cyclophosphamid, Rituximab) behandeln [Eichhorst B et al. ASH. 2014;Abstr 526]. Bei den älteren (> 65 Jahre), fitten Patienten kämen FCR oder BR (Bendamustin, Rituximab), aber z. B. auch Bendamustin plus Ofatumumab infrage. Bei Patienten mit 17p-Deletion oder p53-Mutation „stehen schon in der Primärtherapie Ibrutinib oder alternativ Rituximab plus Idelalisib ganz vorne“.
Dass der Brutontyrosinkinase(BTK)-Hemmer Ibrutinib (Imbruvica®) auch bei 17p-Deletion wirksam ist, hat sich bei Patienten mit rezidivierter oder refraktärer CLL in der Phase-III-Studie RESONATE gezeigt. Die Rate für das progressionsfreie Überleben war nach 12 Monaten bei Patienten mit 17p-Deletion im Ibrutinib-Arm signifikant höher als bei Teilnehmern im Vergleichsarm mit Ofatumumab-Behandlung (79 vs. 17 %; p < 0,001) [Brown JR et al. ASH. 2014; Abstr 3331].
Literatur
Satellitensymposium „CLL und MCL — wie verändern sich die Therapiesequenzen durch die neuen Substanzen“, DGHO-Jahrestagung, Basel, 11. Oktober 2015; Veranstalter: Janssen-Cilag
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Jené, K. Therapiewahl bei CLL-Patienten. Info Onkol. 19, 59 (2016). https://doi.org/10.1007/s15004-016-5241-z
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