Die Prognose der Patienten mit multiplem Myelom hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessern lassen. Proteasominhibitoren (PI) und Antikörper, die mit Immunmodulatoren und Dexamethason kombiniert werden, gehören zu den aktuell intensiv untersuchten neuen Substanzen, darunter auch Ixazomib. Auf der ASH-Jahrestagung wurden nun die Endergebnisse zum progressionsfreien Überleben (PFS) der Tourmaline-MM1-Studie vorgestellt. Insgesamt erhielten 722 teils mehrfach vorbehandelte Patienten mit rezidiviertem oder primär refraktärem multiplen Myelom randomisiert entweder Ixazomib 4 mg oral an den Tagen 1, 8 und 15 oder Placebo in Kombination mit Lenalidomid 25 mg oral (Tag 1–21) plus Dexamethason 40 mg p.o. an den Tagen 1, 8, 15, 22. Die 28-Tages-Zyklen wurden wiederholt bis zur Progression oder inakzeptablen Toxizität.

Ixazomib verlängerte das PFS um median 6 Monate, erklärte Philippe Moreau, Nantes, Frankreich. 14,7 Monate betrug es in der Placebogruppe und 20,6 Monate unter dem Proteasominhibitor. Der Unterschied war hoch signifikant. Auch die Ansprechraten waren unter Ixazomib mit 78,3 % deutlich höher (vs. 71,5 % ). Dies, so Moreau, entspreche einer Verbesserung des PFS um 35 % . Auch die Rate der kompletten Remissionen war unter der Kombination mit dem PI höher (11,7 vs. 6,6 %; p=0,019).

Zudem sei es nicht zu wesentlich erhöhten Toxizität gekommen, vor allem nicht bei den peripheren Neuropathien und kardiovaskulären Ereignissen. In der Diskussion der Studiendaten wurde Moreau in seiner Einschätzung bestätigt: Eine wirksame, sichere und komplett orale Therapie habe große Vorteile für die Anwendung in der Praxis.