Bei Patienten mit einem multiplen Myelom lässt sich durch eine Erhaltungstherapie mit Thalidomid oder Lenalidomid das progressionsfreie Überleben verlängern. Ein Einfluss auf das Gesamtüberleben ist dagegen nicht erkennbar, wie die Ergebnisse einer Metaanalyse vermuten lassen. US-Onkologen haben in dieser die Daten von 18 Studien mit 7.730 Patienten untersucht.

In sechs randomisierten und kontrollierten Phase-III-Studien erfolgte die Erhaltungstherapie mit Lenalidomid, in den übrigen Studien mit Thalidomid. Lenalidomid wurde teilweise mit Prednison oder Dexamethason kombiniert, Thalidomid u. a. auch mit Bortezomib oder Interferon alpha.

Die Auswertungen zeigten, dass die Immunmodulation mit Thalidomid oder Lenalidomid in der Erhaltungstherapie in allen Studien signifikant wirksamer war als ein Regime ohne Erhaltungstherapie oder ohne einen der beiden Immunmodulatoren. Die Wahrscheinlichkeit, ohne Fortschreiten der Erkrankung weiterzuleben, wurde durch die Erhaltungstherapie auf Basis von Thalidomid oder Lenalidomid um 38 % erhöht (Hazard Ratio [HR] 0,62; p < 0,001).

Keinen signifikanten Unterschied konnten die Onkologen dagegen im Zusammenhang mit dem Parameter Gesamtüberleben zwischen den Verum- und Kontrollgruppen feststellen (HR 0,93; p = 0,082).

Die Behandlung mit den Immunmodulatoren ist jedoch wie erwartet mit einer erhöhten Rate an vaskulären Grad-3/4-Nebenwirkungen assoziiert, nämlich mit pulmonalen Embolien und tiefen Venenthrombosen. Ähnlich gesteigert wurde die Rate an peripheren Neuropathien, Neutropenien und Thrombozytopenien. Vor allem die höhere Wahrscheinlichkeit für Neuropathien ist bei der Entscheidung für eine derartige Erhaltungstherapie zu berücksichtigen.