Die Therapie mit modifizierten, gegen CD19 gerichteten T-Zellen erwies sich in der Behandlung eines rezidivierten oder refraktären akuter lymphoblastischer Leukämie (ALL) als wirksam und führte zu einer hohen Remissionsrate, selbst bei Patienten, bei denen die Stammzelltransplantation nicht angeschlagen hatte.

Für die T-Zell-Therapie werden T-Zellen so modifiziert, dass sie chimäre Antigenrezeptoren, die gegen CD19 gerichtet sind, exprimieren. Diese zytotoxischen T-Lymphozyten (CTL019) können dann Zellen angreifen, die das Antigen CD19 tragen. Nun wurde das Verfahren an 30 Kindern und Erwachsenen mit rezidivierter oder refraktärer ALL untersucht.

90 % der 30 Patienten hatten bei der ersten Untersuchung, die einen Monat nach der CTL019-Infusion stattfand, eine vollständige Remission, darunter zwei Patienten, deren Erkrankung gegenüber Blinatumomab refraktär war, und 15 Patienten, die sich einer Stammzelltransplantation unterzogen hatten.

Nur bei drei Patienten war eine minimale Resterkrankung nachweisbar. Bei sieben Patienten mit vollständiger Remission trat innerhalb von 8,5 Monaten nach der Infusion ein Rezidiv auf. Insgesamt blieben 19 Patienten in Remission, 15 von ihnen erhielten keine weitere Therapie.

Nach sechs Monaten lagen das ereignisfreie Überleben bei 67 % und das Gesamtüberleben bei 78 %. Sieben Patienten starben aufgrund einer Krankheitsprogression oder eines Rezidivs. Die Wahrscheinlichkeit, dass die CTL019-Zellen persistierten, betrug nach sechs Monaten 68 %, die Wahrscheinlichkeit für eine rezidivfreie B-Zell-Aplasie 73 %.

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Neue Strategien lenken T-Lymphozyten gezielt zu den Krebszellen.

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Bei allen Patienten entwickelte sich ein Zytokin-Release-Syndrom, das mit dem Anti-Interleukin-6-Antikörper Tocilizumab behandelt werden konnte.