Körperliche fitte, bisher unbehandelte Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) profitieren auch langfristig mehr von einer Chemoimmuntherapie in Kombination mit dem monoklonalen Antikörper Rituximab als von einer Chemotherapie mit Fludarabin und Cyclophosphamid allein. Das spiegelt sich in der CLL-8-Studie u. a. in der Überlebensdauer ohne Fortschreiten der Erkrankung wider.

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Einige CLL-Patienten profitieren von einer Chemotherapie kombiniert mit Rituximab.

© Klaus Rose

An der Phase-III-Studie hatten 817 CLL-Patienten in körperlich guter Verfassung teilgenommen, die noch keine Therapie erhalten hatten. Sie waren median 61 Jahre alt. 31 % hatten eine CLL im Binet-Stadium C, 64 % im Stadium B. Mit einem Anteil von 63 % hatten die meisten Patienten ein nicht mutiertes IGVH-Gen, was prognostisch ungünstiger ist.

Bei einem medianen Follow-up von 5,9 Jahren wurde in der Gruppe mit Dreifachkombination ein progressionsfreies Überleben (primärer Endpunkt) von 56,8 Monaten, in der Vergleichsgruppe von 32,9 Monaten erreicht (Hazard Ratio [HR] 0,59; p < 0,001). Bei den Patienten mit Chemoimmuntherapie wurde der Wert für den Endpunkt Gesamtüberleben noch nicht erreicht, in der Vergleichsgruppe lag er bei 86,0 Monaten (HR 0,68; p = 0,001).

Bei Patienten mit mutiertem IGHV-Gen waren sowohl das progressionsfreie Überleben als auch das Gesamtüberleben im Vergleich zu Patienten mit ausschließlicher Chemotherapie deutlich verbessert (HR 0,47; p < 0,001 bzw. HR 0,62; p = 0,1). Nach fünf Jahren lebten nach der Dreifachkombination noch 66,6 % der Patienten ohne Fortschreiten der Erkrankung, in der Vergleichsgruppe noch 36,2 %. Nach sechs Jahren Nachbeobachtungszeit lebten in der Gruppe mit Immuntherapie sogar noch 83 % der Patienten.

Die Ergebnisse bei Patienten mit mutiertem IGHV-Gen könnten Anlass dafür sein, die Chemoimmuntherapie künftig an diesem Genmutationsstatus auszurichten.