Das Adhäsionsprotein CD38 ist auf der Oberfläche von Myelomzellen regelmäßig überexprimiert. Auf normalen Zellen des lymphatischen und myeloischen Gewebes existiert es nur wenig. Daher ist CD38 ein gutes Ziel für die Immunchemotherapie mit Antikörpern.

In einer kürzlich publizierten Studie erhielten die Patienten über bis zu zwei Jahre eine Monotherapie mit 8 bzw. 16 mg/kg Daratumumab [Lokhorst HM et al. N Engl J Med. 2015;373(13):1207–19]. Die Studienteilnehmer waren im Mittel mit vier anderen Therapien vorbehandelt, darunter Lenalidomid, Proteasominhibitoren und autologe Stammzelltransplantationen. 79 % waren refraktär gegenüber der zuletzt durchgeführten Behandlung.

36 % der Patienten unter der höheren Dosierung sprachen auf die Therapie an: 15 zeigten ein partielles Ansprechen, zwei ein vollständiges. Diese Gruppe erreichte ein medianes, progressionsfreies Überleben von 5,6 Monaten. 65 % der Patienten, die auf diese Therapie ansprachen, hatten nach zwölf Monaten keine Krankheitsprogression.

Daratumumab war gut verträglich, es wurden auch keine schweren, infusionsbedingten Reaktionen beobachtet. Laut Antonio Palumbo, Turin, Italien, ist es ein Vorteil, dass Anti-CD38-Antikörper keine kumulative Toxizität aufweisen und sich daher besonders zur Kombination mit anderen Therapien eignen.