Das Gesamtüberleben eignet sich möglicherweise nicht dafür, den Erfolg spezifischer Behandlungen, etwa mit Tyrosinkinaseinhibitoren, bei Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML) zu messen, so das Ergebnis einer aktuellen Studie, in der Imatinib in der Erstlinie in verschiedenen Dosierungen und Kombinationen zum Einsatz kam. In dieser Studie wurden auch Komorbiditäten als möglicher Einflussfaktor untersucht.

Bei 1.519 CML-Patienten wurden anhand des Charlson-Comorbidity-Index (CCI) 511 Komorbiditäten registriert. Der CCI-Index berücksichtigt nicht nur das Auftreten von Komorbiditäten, sondern auch deren Schwere. Bei 863 Patienten kam ein höheres Lebensalter als zusätzlicher Risikofaktor hinzu.

Hinsichtlich der Komorbiditäten ergab sich folgendes Bild: CCI 2: 589 Patienten, CCI 3 oder 4: 599 Patienten, CCI 5 oder 6: 229 Patienten, CCI ≥ 7: 102 Patienten. Höhere CCI-Werte waren mit einem signifikant geringeren Gesamtüberleben assoziiert. Die 8-Jahres-Gesamtüberlebensrate betrug für den CCI-Score 2 93,6 %, 89,4 % für die CCI-Scores 3–4, 77,6 % für die CCI-Scores 5–6 und 46,4 % für Scores ≥ 7.

In der Multivarianzanalyse erwies sich der CCI als der stärkste Prädiktor für das Gesamtüberleben, auch nach Bereinigung altersbedingter Komponenten. Jedoch profitierten Patienten mit multiplen Komorbiditäten von der Imatinibtherapie: Es gab keine negativen Effekte auf die Remissionsraten und die Progression der Krankheit; eine gute molekulare Remission und eine zytogenetische Remission konnten ebenso erreicht werden wie bei Patienten ohne Komorbiditäten.