Menschen mit Rheuma richtig immunisieren
Personen mit rheumatischen Erkrankungen können im Falle einer Infektion mit SARS-CoV-2 besonders gefährdet sein. Deshalb sollten sie sich grundsätzlich mit einer Grundimmunisierung und einer Auffrischimpfung schützen, schrieb die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) in einer Mitteilung. Bei der zweiten Auffrischung nach sechs Monaten sei eine an die Omikron-Variante angepasste Vakzine zu bevorzugen. In Sonderfällen sei als individuelle Entscheidung sechs Monate später eine weitere Auffrischimpfung möglich.
Im rheumatologischen Bereich gelten Ältere sowie Menschen, die Immunsuppressiva wie Rituximab, Abatacept, hochdosierte Glukokortikoide, Cyclophosphamid oder Mycophenolat einnehmen, als besonders gefährdet. Bei ihnen könne die Immunantwort auch nach mehreren Impfungen ausbleiben. Gleiches gelte, wenn die Erkrankung zum Impfzeitpunkt hochaktiv war. Dann könne es sinnvoll sein, den SARS-CoV-2-Antikörperspiegel zu bestimmen.
Bei zu geringer Immunantwort und Risikofaktoren für einen schweren Verlauf sei eine Präexpositionsprophylaxe mit spezifischen Antikörpern angezeigt. Sei es tatsächlich zu einer SARS-CoV-2-Infektion gekommen, "ist grundsätzlich bei allen Personen über 60 Jahren und einer rheumatischen Erkrankung die Gabe von Paxlovid zu erwägen", sagte Prof. Dr. Andreas Krause, Präsident der DGRh. Paxlovid müsse so schnell wie möglich nach Symptombeginn eingenommen werden − nach genauer Prüfung möglicher Arzneimittelinteraktionen.
Die COVID-19-Impfung könne mit allen Totimpfstoffen, etwa gegen Influenza, kombiniert werden. Bei gleichzeitiger Impfung sollten die Vakzine an verschiedenen Stellen injiziert werden. Bei der nasalen Influenza-Lebendimpfung sei ein Mindestabstand von 14 Tagen einzuhalten. red