Noch in diesem Jahr sollte die novellierte Zusatzweiterbildungsordnung Orthopädische Rheumatologie an den Start gehen. Auch hier hat SARS-CoV-2 einen Strich durch die Rechnung und Treffen zu wichtigen Fragen der Umsetzung unmöglich gemacht.

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Bereits 2018 hatte die neue Zusatzweiterbildungsordnung Orthopädische Rheumatologie (ZWBO ORh) die Hürden Konsentierung der Veränderungen durch alle Fachgesellschaften von Orthopädie und Unfallchirurgie, Ärztetag, Bundesärztekammer und Ständiger Kommission genommen. Im Herbst 2019 passierte sie die Weiterbildungskommissionen der Landesärztekammern (MWBO 2018, Stand 20.9.2019, S. 384ff). Wo, wann und bei wem die Kenntnisse erworben werden können beziehungsweise müssen, ist noch auszuhandeln, sodass mit einem Start erst ab 2021 zu rechnen ist. Anders als die alte Version der ZWBO ORh von 2003 umfasse die ZWBO ORh von 2019 - wiederum in Ergänzung zur Facharztkompetenz - nun die Diagnostik und Therapie von degenerativen, entzündlichen und stoffwechselbedingten rheumatischen Krankheiten der Bewegungsorgane einschließlich der interdisziplinären Zusammenarbeit bei komplexen rheumatischen Erkrankungen, wie der frühere Präsident und heutige Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie e. V. (DGORh) Prof. Dr. Wolfgang Rüther, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Orthopädie, in einer Mitteilung vom Juli 2019 schrieb (erschienen im "VSOU-Special", Orthopädische Nachrichten 2019;04 und im Infobrief 2/2019 des Berufsverbands für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V.).

Coronabedingt ist erst in 2021 mit dem Start zu rechnen.

Die fachärztlichen Kenntnisse werden insbesondere im Bereich der konservativen Orthopädie vertieft, praktische Erfahrungen sind für jede Kompetenz nachvollziehbar nachzuweisen. Die Anzahl der durchzuführenden Operationen wurde deutlich reduziert, für einen Teil reicht die Assistenz. Charakteristische rheumachirurgische Eingriffe bleiben aber enthalten, um einen ausreichenden Einblick in die operative Seite der entzündlich-rheumatischen Krankheiten zu vermitteln. Die medikamentöse Therapie von degenerativen, entzündlichen und stoffwechselbedingten rheumatischen Erkrankungen bleibt bestehen, wobei die Kenntnisse teilweise in Kooperation mit internistischen Rheumatologen erworben werden sollen. Laut Rüther könnte sich für die konservativen Disziplinen der Orthopädie nun die Chance auf ein gemeinsames Ausbildungsziel eröffnen. Sie können sich damit auf Augenhöhe mit den beiden großen operativen Zusatzweiterbildungen - Spezielle Unfallchirurgie und Spezielle Orthopädische Chirurgie - positionieren.

Lesen Sie das Interview dazu auf Seite 12.