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Prof. Dr. Bernhard Hellmich, Abteilung für Innere Medizin, Rheumatologie und Immunologie, medius Kliniken, Kirchheim unter Teck, trug in Madrid die soeben zur Publikation angenommenen aktualisierten Empfehlungen zum Management der Großgefäßvaskulitiden (LVV) vor [https://doi.org/10.1136/annrheumdis-2019-215672].

Das Update enthält wesentliche Neuerungen vor allem zu Frühdiagnose, multidisziplinärem Management, Begleittherapien und routinemäßigem Einsatz von Plättchenhemmern. Betont wird, dass alle Patienten mit Zeichen und Symptomen, die auf eine Riesenzellarteriitis (GCA) oder Takayasu Arteriitis (TKA) hindeuten, umgehend für die weitere multidisziplinäre Diagnostik und das Management an ein Zentrum weitergeleitet werden sollen. Dort sollte die Verdachtsdiagnose mittels Bildgebung oder Histologie bestätigt werden.

Bei aktiver GCA oder TAK sollte umgehend mit einer Glukokortikoid(GC)-Hochdosistherapie (40–60 mg Prednison/Tag) begonnen werden. Ist die Erkrankung kontrolliert, sollte die GC-Dosis zügig innerhalb von zwei bis drei Monaten auf 15–20 mg/Tag und nach einem Jahr auf ≤ 5 mg/Tag (GCA) beziehungsweise ≤ 10 mg/Tag (TKA) reduziert werden. Bei refraktärer GCA, Rezidiven, GC-vermittelten Nebenwirkungen und Komplikationen oder erhöhtem Risiko dafür sollte eine begleitende Therapie mit Tocilizumab, alternativ Methotrexat (MTX), erfolgen. Bei allen TKA-Patienten sollten nichtbiologische DMARD in Kombination mit GC gegeben werden. Bei rezidivierender oder refraktärer Erkrankung trotz csDMARD kann die Gabe von Tocilizumab oder einem TNF-Inhibitor erwogen werden. Eine routinemäßige Therapie mit Plättchenhemmern oder Antikoagulantien sollte bei LVV nicht erfolgen — außer sie ist aus anderen Gründen indiziert.