_ Durch neue Operationstechniken können Patienten nach dem Einsatz eines neuen Hüftgelenks heute meist schon am Operationstag wieder auf eigenen Beinen stehen. Allerdings sind Vorerkrankungen wie Herz- und Kreislaufprobleme, Diabetes oder ein früherer Schlaganfall, verbunden mit entsprechenden Medikamenten, Risikofaktoren für den Heilungsprozess. Das in der Orthopädischen Klinik der Universität Regensburg in Bad Abbach entwickelte und deutschlandweit erstmals umgesetzte Konzept der „Speziellen Orthopädischen Geriatrie“ (SOG) kann Patienten vor Komplikationen aufgrund von bestehenden Vorerkrankungen schützen.

Das Konzept SOG, entwickelt am Asklepios Klinikum Bad Abbach unter Leitung von Dr. Annette Kurrle, Fachärztin für innere Medizin und Geriatrie, sowie Prof. Dr. Joachim Grifka entwickelt, funktioniert nach dem Bausteinprinzip: Von der Aufnahme bis zur Entlassung des Patienten werden die einzelnen Komponenten der orthopädischen Behandlung eng mit geriatrischen Therapieelementen verzahnt und dabei internistisch-geriatrische Behandlungsbausteine nahtlos in die orthopädische Therapie eingefügt. Die begleitende Therapie beginnt bereits im Vorfeld des Eingriffs und ist auch fester Teil der postoperativen Betreuung.

Wie sich bei der praktischen Umsetzung der zweigleisigen Therapie im Klinikalltag bisher zeigt, lässt sich durch die operationsbegleitende „SOG“ das Risiko von Komplikationen deutlich senken. Sie setzt damit auf dem Gebiet der Patientensicherheit neue Maßstäbe und überbrückt interdisziplinär die Grenzen klassischer medizinischer Fachbereiche.