_ Die Forschungsgruppe um Oskar Aszmann von der Universitätsklinik für Chirurgie der MedUni Wien hat im Rahmen einer internationalen Zusammenarbeit bei drei Patienten weltweit erstmalig erfolgreich Sensoren nach Nerventransfers implantiert, die Biosignale zur Steuerung bionischer Prothesen per Funk übermitteln [Salminger S et al. Science Robotics, 17 Jul 2019: Vol. 4, Issue 32, eaaw6306]. „Diese Patienten erlitten eine Oberarmamputation im Rahmen von Arbeits- oder Verkehrsunfällen. In solchen Fällen müssen nicht nur die Hand und das Handgelenk, sondern auch der Ellenbogen durch eine myoelektrische Prothese ersetzt werden. Die implantierten Sensoren senden das Muskelsignal aus dem Amputationsstumpf drahtlos zur Prothese und werden durch eine magnetische Spule im Prothesenschaft ebenfalls drahtlos geladen“, erklärte Studienautor Stefan Salminger, Universitätsklinik für Chirurgie an der MedUni Wien. In Kombination mit einer selektiven Verlagerung der Nerven, die vor der Amputation für Hand- und Armfunktion zuständig waren, werde es diesen Patienten dadurch ermöglicht, die Prothese intuitiv zu steuern.

Durch diese implantierbare Technologie konnte insbesondere die Muskelsignalqualität und vor allem die Verlässlichkeit der Prothesensteuerung deutlich verbessert werden. „Die Ergebnisse nach mehr als zwei Jahren Beobachtung zeigen eine extrem verlässliche Datenübertragung und in Bezug auf Standardsysteme eine deutlich schnellere und sicherere Anwendung“, zeigte sich Projektleiter Aszmann sehr zufrieden.