Während zunächst hoffnungsvoll stimmende medikamentöse Therapieansätze gegen Arthrose in den vergangenen Jahren in Studien letzlich doch enttäuschten, kann die regenerative Therapie mit Erfolgen aufwarten. Besonders die autologe Knorpelzelltransplantation (ACT) hat sich nicht nur bei traumatischen, sondern auch bei degenerativen Schäden des Gelenkknorpels als effektiv erwiesen.

Wichtig für den Erfolg ist laut PD Dr. Johannes Zellner, Caritas-Krankenhaus St. Josef, Universitätsklinikum Regensburg, eine gute Patientenselektion anhand der Größe des Defekts, der Defektart und Begleitpathologien des Gelenks. Komorbiditäten wie Achsenfehlstellung, Instabilitäten der Kreuzbänder oder Meniskuspathologien müssten mitversorgt werden, betonte Zellner bei der Sitzung „Knorpelregeneration und Knorpelreparatur“.

Die ACT eignet sich vor allem für fokale oder isolierte Knorpeldefekte ab 2,5 cm2. Gegenüber dem anfänglichen Prozedere, bei dem hyaline Knorpelzellen aus einer nicht belasteten Zone des Kniegelenks entnommen, vermehrt und in einer zweiten Operation unter einen auf den Knorpeldefekt aufgenähten Periostlappen gespritzt wurden, hat sich das Verfahren sehr vereinfacht. Üblicherweise wird heute eine Knorpelzellmatrix eingebracht. Die Zellen zeigen ein zuverlässig chondrogenes Potenzial und induzieren einen signifikanten und stabilen Anstieg des klinischen Funktions-Scores IKDC (International Knee Documentation Comitee) über die nächsten 5–10 Jahre. „Für die Anheilung der eingebrachten Knorpelzellmatrix oder auch der arthroskopisch injizierbaren Knorpelzellsuspensionen ist der Zustand des subchondralen Knochens wichtig,“ so Zellner. Als negative Prädiktoren für das Ergebnis nannte er höheres Alter, weibliches Geschlecht, lange bestehende Beschwerden, mehrfache Voroperationen, mehrere Defekte und eine patellofemorale Lokalisation.

Wie die Daten des Deutschen Knorpelregisters offenbaren, werden längst nicht mehr nur isolierte Knorpelschäden mit stabilen Defekträndern mittels ACT behandelt. Auch bei degenerativen fokalen Defekten ist sie im Sinne einer besseren Funktion und geringerer Schmerzen erfolgreich, geht allerdings vermehrt mit Komplikationen einher.

In einer eigenen Untersuchung konnte Zellner zeigen, dass sich eine Knochenaugmentation in Kombination mit einer Matrix-basierten ACT gut für eine klinische und radiologische Regeneration von tiefen und großen osteochrondralen Defekten der Knie eignet.