Die zahnärztliche Versorgung für mittellose Menschen vor allem in den ländlichen Regionen Kenias zu ermöglichen - das hatte sich der Zahnarzt Dr. Joachim Schinkel zum Ziel gesetzt, als er vor 23 Jahren Dentists for Africa e. V. gründete. Mittlerweile ist daraus viel mehr geworden: Der Verein hat seine Entwicklungsarbeit vor Ort stetig ausgebaut. Eine einfache und effektive Weise, die lebensrettende Arbeit des Vereins zu unterstützen, besteht darin, ausgedientes Gold, Silber und Palladium aus zahnmedizinischen Restaurationen zu spenden.

Und das funktioniert so: Zahnarztpraxen senden dem Verein Dentists for Africa (DfA) anfallende alte Restaurationen zu. DfA gibt die Spenden an das Unternehmen Heraeus weiter, das die Metalle in einem speziellen Verfahren herausschmelzt. Der Gegenwert der gereinigten Edelmetalle wird dem Verein gutgeschrieben. Die Bearbeitung ist für DfA kostenfrei, sodass der komplette Ertrag in die Projekte des Vereins sowie anteilig in die bei dem Verein schmal gehaltene Verwaltung fließt. Der Wert ist damit deutlich höher, als bei Altgoldankäufen normalerweise üblich. Im Anschluss erhält die Zahnarztpraxis oder auf Wunsch der Patient eine Spendenquittung entsprechend dem Wert des eingesendeten Edelmetalls.

figure 1

© Dentists for Africa

Mit dem Zahngold unterstützt die Organisation auch Waisenkinder - 900 Kindern konnte das Patenschaftsprojekt bisher helfen.

"Ich war von dieser einfachen und wirksamen Idee von Anfang an überzeugt. Für meine Praxis ist das Sammeln und der Versand der Edelmetallspenden ein geringer Aufwand. Viele meiner Patienten nehmen diese Möglichkeit gerne wahr. Es ist ein großartiges Gefühl, hier seit Jahren quasi nebenbei die Arbeit von Dentists for Africa unterstützten zu können", sagt Dr. Katharina Kandt. Die Zahnärztin praktiziert in der Nähe von Chemnitz und unterstützt DfA seit vielen Jahren.

2021 nahm DfA über 60.000 Euro durch Edelmetallspenden ein, was rund 10% der Jahreseinnahmen entspricht.

Altgold aus der Schmuckschatulle hilft ebenso!

Noch ist der jährliche Ertrag aus den Edelmetallspenden der Zahnarztpraxen eine wichtige Hilfe. Doch werden bei den Zahnsanierungen immer seltener Edelmetalle freigesetzt. Die heute verwendeten Materialien sind überwiegend edelmetallfrei. Doch das Gold muss nicht unbedingt aus den Zähnen kommen. Patienten können zuhause ihre Schmuckbox und Schubladen genauer unter die Lupe nehmen, und ihre alten, nicht mehr benötigten Schmuckstücke zur Zahnarztpraxis bringen oder direkt an den Verein schicken. Sie können sicher sein, den höchsten Gegenwert für ihr Gold zu erhalten, weitaus mehr als bei einem Händler. Gleichzeitig können sie damit etwas Gutes tun.

Unterstützte Projekte

Innerhalb des Zahnarztprojekts werden Prophylaxe-Maßnahmen für Kinder, mobile Einsätze in ländlichen Gegenden und kostengünstige Behandlungen in den bislang 14 eingerichteten Zahnstationen ermöglicht. Im Rahmen des Witwenprojekts unterstützt der Verein die Witwenkooperative St. Monica Village, in der sich über 600 Frauen zusammengeschlossen haben, deren Familien von AIDS betroffen sind. Sie führen gemeinsam ein selbstbestimmtes Leben und können sich und ihre Kinder eigenständig versorgen. Dritter Schwerpunkt ist das Patenschaftsprojekt. Bisher wurden über 900 Patenschaften für Waisenkinder an deutsche Paten vermittelt. 340 Kinder haben durch das Projekt bereits eine Berufsausbildung abgeschlossen. DfA ermöglicht so Kindern und Jugendlichen aus armen Verhältnissen eine Zukunft.

Viele der inzwischen erwachsenen Patenkinder hatten sich an einem Fotowettbewerb zugunsten des DfA-Kalenders 2022 beteiligt, mit Bildern, die sie in ihrem aktuellen Umfeld zeigen. Sei es im Beruf oder im Studium. Authentisch berichten sie in Wort und Bild aus ihrem Leben, von ihren Hoffnungen und Träumen.