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Dr. Swanett Koops Redaktionsleitung „der junge zahnarzt“

Work-Life-Balance lautet heutzutage das Zauberwort, das dem arbeitenden Menschen ein zufriedenes Leben ermöglichen soll. Will man Prof. Dr. Gerald Lembke, Redner, Autor und Professor für digitale Medien aus Mannheim, Glauben schenken, funktioniert das allerdings anders. Unter der Überschrift „Sinn finden ohne 100-Stunden-Tage“ veröffentlicht er auf seiner Website folgende Empfehlungen: „Wollen Sie mehr: Arbeiten Sie konzentriert, hart, über viele Jahre. Lernen Sie den Verzicht auf vieles andere.“, oder „Friedrich Nietzsche hat Recht: ‚Was Dich nicht umbringt macht Dich nur härter‘“. Wie bitte, meint er das Ernst? — war mein erster Gedanke. Und auch nachdem ich mich ein wenig in seine Thesen — die angestrebte Work-Life-Balance ist eine Wunschvorstellung, die Mittelmäßigkeit nach sich zieht; mit dauerhaften Parallelaktivitäten lässt sich kein sinnvolles und zufriedenes Leben führen — eingelesen habe, bin ich der Meinung: Diese Strategie dürfte für den größten Teil der Menschen nicht funktionieren. Denn beinhaltet sie doch genau die Punkte, die in den viel beschriebenen Burnout führen können: hoher Ehrgeiz, viel Engagement, keine Zeit zur Regeneration.

Aber wer weiß, vielleicht unterschätze ich meine Mitmenschen? Denn natürlich kann es sehr zufriedenstellend sein, wenn man z.B. merkt, dass sich die viele Arbeit lohnt und die frisch gegründete Praxis so richtig zu Brummen anfängt. Nur besteht die Gefahr, dass diejenigen, die sich an diesen Ansprüchen orientieren, jedoch nicht mithalten können, mitgerissen werden und unter die Räder geraten.

Um zu ergründen, wie es da bei jungen Zahnmedizinern in Deutschland aussieht, hat unsere Autorin Dagmar Möbius nachgeforscht. Lesen Sie im Topthema, was sie herausgefunden hat — und fragen Sie sich selbst: Wie zufrieden bin ich mit meinem Job? Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre,

Ihre Swanett Koops