Uta Störl
Informix 14.10.xC6
Die neue Informix-Version 14.10.xC6 enthält diverse Erweiterungen zum verbesserten Monitoring des Datenbanksystems sowohl über das GUI Informix HQ als auch über SQL-Schnittstellen. Neben verschiedenen Performance-Verbesserungen ist eine wesentliche Neuerung dieser Version die Möglichkeit, Backups auf einem der per asynchroner Replikation versorgten Remote Standalone Secondary (RSS) Server durchführen zu können.
IBM, https://www.ibm.com/de-de/products/informix
SAP HANA Cloud – neues Release
Das neue Release von SAP HANA Cloud ist mit einer Vielzahl von neuen Datenbankdiensten erschienen. So sind seit März 2021 nun auch der sogenannte „SAP HANA Cloud Adaptive Server Enterprise“ und der dazugehörige Replikationsserver als neue DBaaS-Optionen in SAP HANA Cloud enthalten. Darüber hinaus hat SAP den vormals in SAP HANA integrierten Data Lake nun auch als eigenständige Komponente zur Verfügung gestellt, was vorherigen on-premise SAP-IQ-Kunden die Migration in die Cloud erleichtern soll.
Darüber hinaus bietet SAP HANA Cloud nun eine Hochverfügbarkeitsoption für die SAP HANA-Datenbank durch asynchrone Replikation der Datenbank mit einem autonomen Failover, wodurch geschäftskritische Anwendungen mehr Ausfallsicherheit und eine Verfügbarkeit von 99,95 % erfahren.
Erweiterungen im Bereich Machine Learning und Multi-Model-Datenverarbeitung erhöhen die Einsatzmöglichkeiten von SAP HANA Cloud. So können nun z. B. Text-Klassifikationen durch die sog. Predictive Analytics Library direkt in der SAP HANA-Datenbank durchgeführt werden und heterogene Graphen aufgebaut und analysiert werden.
SAP, https://www.sap.com/germany/products/hana/cloud.html
Graph Data Science 1.5
Seit Februar 2021 steht Neo4j Graph Data Science (GDS) in Version 1.5 zur Verfügung. Die neue Version ergänzt weitere Algorithmen, bietet mehr Möglichkeiten mit Machine Learning (ML) direkt in Neo4j, und vereinfacht die Verwendung von GDS in Produktiv-Systemen. Ganz konkret erlaubt GDS 1.5 das Erstellen von Ende-zu-Ende-Pipelines zur ML-Modellerzeugung und die kontinuierliche Anwendung von ML-Modellen zur Vorhersage auf einem sich fortwährend verändernden Graphen innerhalb von Neo4j.
Neo4J, https://neo4j.com/developer/graph-data-science/
Replication for Continuous Availability für IBM Db2 Warehouse on Cloud
Für Db2 Warehouse on Cloud, einem Managed Service für Data-Warehousing-Anwendungen, der sowohl für die IBM Cloud als auch für AWS verfügbar ist, wird mit der Replication for Continous Availablity eine Active-Active-Replikationsmöglichkeit zwischen zwei solchen Systemen angeboten, die nach dem Pay-As-You-Go-Verfahren lizenziert wird. Diese Replikation dient nicht nur als Hochverfügbarkeitslösung und zur Absicherung gegen Desaster, sondern auch dazu, kontinuierlichen Betrieb bei geplanten Wartungsarbeiten zu ermöglichen.
IBM, https://www.ibm.com/cloud/db2-warehouse-on-cloud
Oracle Application Express 20c
Bei Oracle Application Express (Apex) handelt es sich um ein Entwicklungswerkzeug, welches in jeder Oracle-Datenbanklizenz enthalten ist. Mit der neuen Version 20c gibt es eine Vielzahl von Verbesserungen. Beispielsweise lassen sich über Automations Hintergrund-Prozesse definieren, die über verschiedene Trigger – auch zeitgesteuert – gestartet werden können. Aus Reports in der Anwendung können jetzt ohne externe Hilfsmittel direkt PDF-Reports erstellt werden. REST-Datenquellen können automatisch in lokale Tabellen synchronisiert werden. Der integrierte SQL-Workshop kann JSON-Dateien in entsprechende Collections hochladen und auf Wunsch auch relationale Views dafür erzeugen. Außerdem lassen sich die Anwendungskomponenten jetzt auch in separaten Dateien als Zip-Archiv exportieren, damit Apex besser in CI/CD-Umgebungen integriert werden kann.
Apex lässt sich mit jeder vorhandenen Oracle-Datenbank nutzen, alternativ bietet Oracle mit dem Oracle APEX Application Development auch eine vollständig verwaltete Umgebung in der Cloud an. Bei den autonomen Oracle-Datenbanken ist Apex standardmäßig einsatzbereit vorkonfiguriert, diese lassen sich auch im kostenlosen Cloud Free Tier nutzen.
Oracle, https://apex.oracle.com/de/
Palantir for IBM Cloud Pak for Data
Palantir for IBM Cloud Pak for Data ist die Integration von Palantiers Foundry Software in die Enterprise Insights-Plattform Cloud Pak for Data von IBM, die seit März 2021 verfügbar ist. Damit wird das einfache Erstellen von datenbasierten KI-Anwendungen nach dem „No-Code/Low-Code“-Prinzip ermöglicht.
IBM, https://www.ibm.com/products/palantir-cloud-pak-for-data
Graph Studio für Oracle Autonomous Database
Die Oracle Autonomous Database (ADB) gibt es bisher mit Fokus auf Data Warehouse (ADW) und transaktionale Workloads (ATP) sowie JSON-Dokumente (AJD). Die neueste Erweiterung im Tooling für ADW und ATP ist Graph Studio. Hiermit können über eine Web-basierte grafische Benutzeroberfläche interaktiv und einfach Graphen angelegt, verwaltet, visualisiert, ausgewertet und mit anderen geteilt werden.
Die kollaborative Analyse und Visualisierung von Graphen wird dabei durch die Integration von Notebooks unterstützt. Eine Vielzahl bereits vorimplementierter Graph-Algorithmen können für die Analyse genutzt werden, ebenso wie die Graph-Anfragesprache PGQL (https://www.pgql-lang.org/), welche bekannte SQL-Konstrukte um Graph-spezifische Klauseln erweitert. Wer Daten aus der relationalen Welt in ein Graph-Datenmodell überführen will, um z. B. erweiterte Analysen durchführen zu können, wird über einen in Graph Studio enthaltenen Wizard geführt. Somit können auch bisher eher mit relationalen Datenbanken vertraute Entwicklerinnen und Entwickler intuitiv mit Graphen arbeiten.
Oracle, https://blogs.oracle.com/database/make-graph-databases-easy
Neo4j GraphQL Library
Seit April 2021 steht die Neo4j GraphQL Library zur Verfügung, eine erweiterbare, Low-Code und Open-Source-Bibliothek zum Erstellen von Anwendungen mit der Neo4j-Graphdatenbank. Die Bibliothek stellt die Schicht zwischen Javascript GraphQL und Neo4j Cypher bereit. Damit ist es sehr leicht, aus dem Frontend-Code einer Anwendung direkt auf den Graph in der Datenbank zuzugreifen. Mit der Neo4j GraphQL Library vermeiden Entwickler wiederholtes Modellieren ihrer Daten auf Datenbank- und auf Anwendungsseite. Die Neo4j GraphQL Library soll die volle Performanz der Neo4j-Anfrageverarbeitung an Anwendungen weiterreichen, da sie beliebige GraphQL-Abfragen in jeweils eine einzelne Cypher-Abfrage übersetzt.
Neo4J, https://neo4j.com/product/graphql-library/
Oracle Machine Learning für Python (OML4Py) verfügbar
Oracle hat sein Angebot für Python erweitert. Schon seit einigen Jahren steht die native Schnittstelle cx_oracle zwischen der Programmierumgebung und der Oracle-Datenbank zur Verfügung. Dieses Python-Paket ermöglicht die performante Zusammenarbeit und eine funktionsreiche API zur Arbeit mit Datenbankobjekten.
Nun hat Oracle mit dem OML4Py-Paket eine neue Möglichkeit für Python-Entwickler geschaffen, die es erlaubt, Python transparent in der Datenbank auszuführen. Dadurch entfällt der zeitaufwändige und sicherheitskritische Transport der Daten aus der Datenbank in die Programmablaufumgebung. Die Python-Befehle werden in Datenbankbefehle umgesetzt und laufen dann in der Datenbank auf den Datenbankobjekten.
OML4Py basiert auf den Quasi-Standardbibliotheken pandas, matplotlib, scikit-learn, numpy und weiteren. Dies wird begleitet durch die große Anzahl an ML-Algorithmen in und die Parallelisierungsmöglichkeit durch die Datenbank. Zur Zeit ist die Nutzung in der autonomen Cloud-Datenbank möglich. Zum Testen steht die neue kostenfreie Schnittstelle in der Cloud zur Verfügung und kann auch mit dem Always-Free-Angebot genutzt werden.
Oracle, https://blogs.oracle.com/machinelearning/introducing-oracle-machine-learning-for-python-v2
Dank an Jörg Latza (SAP), Arne Brüning, Karin Patenge, Detlef E. Schröder, Ulrike Schwinn (alle Oracle), Hannes Voigt (Neo4j) sowie Andreas Weininger (IBM) für ihren fachlichen Input.