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Vor 25 Jahren erschien die erste Ausgabe der KI-Zeitschrift in einem Verlag. In 25 Jahren hat sich viel geändert oder auch wieder nicht. Im Gegensatz zu 1986 ist die KI heute ein anerkannter Teil der Informatik in Lehre und Forschung. Aber der „Hype“ ist größtenteils vorbei. KI wird zwar erfolgreich zur Lösung vieler Aufgabenstellungen in Forschung und Anwendung eingesetzt, aber KI als Gesamtthema ist oftmals in den Hintergrund getreten. Aus meiner Sicht sind KI-Methoden zwar oft der Kern von intelligenten und innovativen Lösungen, aber daneben gibt es in realen Anwendungen noch sehr viele andere Aspekte, die zum Erfolg beitragen. Auch ist das Gebiet KI inzwischen so umfangreich, dass sich ganze Themenbereiche verselbständigt haben. Wobei es immer schwieriger wird, die Zusammenhänge zu erkennen und zu verfolgen.

In diesem Heft finden sich Beiträge aller Hauptherausgeber der KI-Zeitschrift der letzten 25 Jahre, sie schildern ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus ihren jeweiligen Amtszeiten.

Bernd Neumann beschreibt die Zeit der Gründung der Zeitschrift als Weg aus den Turnschuhen, im Leserbrief von Thomas Christaller wird eine persönliche Sicht darauf geschildert. Claus Rollinger folgt mit dem Zeitraum 1992–1998 und ich beschreibe meine Eindrücke als Verantwortlicher von 1999–2009. Klaus Althoff als amtierender Hauptherausgeber schildert den Wechsel zu Springer und im Diskussionsblock die Zukunft der KI-Zeitschrift (gemeinsam mit Hermann Engesser).

Hinzu kommen einige Diskussionsbeiträge, die jeweils einzelne Aspekte, bzw. auch die KI als Ganzes, aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Wolfgang Bibel und Michael Richter sind beide Vertreter einer eher ganzheitlichen Sicht auf die KI. Die KI und ihre Bezüge zu anderen Wissenschaften bzw. Anwendungen folgen: Bernd Neumann zur Bildverarbeitung, Günther Görz zu den Geisteswissenschaften und Andreas Dengel zu Anwendungen der KI.

Speziell der KI-Ausbildung an Universitäten und Fachhochschulen widmen sich die beiden Diskussionsbeiträge von Kai von Luck und Joachim Hertzberg.

Die KI ist ein Fachbereich in der Gesellschaft für Informatik (GI). Zwei ehemalige Sprecher des FB KI schildern die Entwicklung der KI innerhalb der GI. Unser heutiger Sprecher Antonio Krüger skizziert seine Sicht auf die Zukunft der KI als Fachbereich.

Auch wenn das Internet heute eine so immens wichtige Bedeutung für eine Wissenschaftsgemeinschaft hat, so halte ich immer noch die KI-Zeitschrift für sehr wichtig, um der KI in Deutschland ein Gesicht zu geben.

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Andreas Günter