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Klimaanpassung in der Regionalplanung – Eine deutschlandweite Analyse zum Implementationsstand klimaanpassungsrelevanter Regionalplaninhalte

Climate Change Adaptation in Regional Planning—A Germany-Wide Analysis on the State of Implementation of Adaptation-Relevant Regional Plan Contents

  • Wissenschaftlicher Beitrag
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Raumforschung und Raumordnung

Zusammenfassung

Seit Veröffentlichung der „Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel“ herrscht wissenschaftlicher und planungspolitischer Konsens darüber, dass die Regionalplanung zur Implementation von Klimaanpassungsinhalten befähigt ist. Inwieweit die formelle Regionalplanung diese Befähigung gegenwärtig umsetzt, ist zentraler Untersuchungsgegenstand dieses Artikels. Die Analyse ist eine Vollerhebung für die Regionalplanungsgebiete Deutschlands. Deren Regionalpläne werden auf Vorhandensein und Verbindlichkeit von klimaanpassungsrelevanten Festlegungen untersucht. Das „Handlungskonzept der Raumordnung zu Vermeidungs-, Minderungs- und Anpassungsstrategien im Hinblick auf die räumlichen Konsequenzen des Klimawandels“ der Ministerkonferenz für Raumordnung und seine sieben klimaanpassungsbezogenen Handlungsfelder dienen als Analysegrundlage. Im Ergebnis wird der Stand der Implementation von klimaanpassungsrelevanten Regionalplaninhalten dargestellt – sowohl für jedes Handlungsfeld als auch handlungsfeldübergreifend. Zudem werden die Ergebnisse reflektiert und weitere Anpassungspotenziale aufgezeigt.

Abstract

Since the publication of the German Strategy for Adaptation to Climate Change there has been scientific and planning political consensus on the ability of regional planning to implement climate change adaptation contents. To which extent the formal regional spatial planning meets this ability, is the key issue of this article. The analysis is a census for the regional planning territories of Germany. Their regional plans are examined regarding the presence and bindingness of adaptation-relevant designations. The action plan of spatial planning on prevention, mitigation and adaptation strategies with regard to the spatial consequences of climate change of the Conference of Ministers on Spatial Planning and its seven adaptation-related fields of action serve as a basis for the analysis. As a result, the state of implementation of adaptation-relevant regional plan contents is presented—both for each field of action as well as comprehensively. Furthermore, the results are reflected and further adaptation potentials are presented.

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Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4
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Abb. 6
Abb. 7
Abb. 8

Notes

  1. Nachfolgend als „MKRO-Handlungskonzept“ bezeichnet.

  2. Die Datenbank kann auf Nachfrage von der Autorin bezogen werden.

  3. Die Stadtstaaten Bremen und Hamburg besitzen ebenfalls Hochwasserrisikokarten, entfallen in der Analyse jedoch aufgrund ihrer regionalplanerischen Besonderheiten (siehe Kap. 3).

  4. Kapiteltitel: „Klimaanpassung“; „Klimaschutz und Klimaanpassung“; „Anpassung an den Klimawandel“; „Mitigation und Adaption“; o. Ä.

  5. Gemäß § 8 (1) Satz 3 ROG besteht die Möglichkeit, dass in den Stadtstaaten ein Flächennutzungsplan (FNP) nach § 5 BauGB die Funktionen eines Landesentwicklungsplanes (LEP) übernimmt, sodass die Stadtstaaten (und auch das Saarland) von der Verpflichtung zur Aufstellung von Regionalplänen befreit sind. Ebenfalls keinen Regionalplan besitzen die sechs kreisfreien Städte Niedersachsens, deren Befreiung von der Planaufstellungspflicht in § 5 Abs. 2 NROG geregelt ist. Die Planungsregion Städteregion Ruhr besitzt gemäß § 8 Abs. 4 ROG statt eines Regionalplans einen Regionalen Flächennutzungsplan (RFNP). Dieser übernimmt so, im Einklang mit ROG und Baugesetzbuch (BauGB) geregelt, zugleich die Funktionen von Regional- und Flächennutzungsplan.

  6. Der Korrelationskoeffizient (Bravais-Pearson) beträgt 0,22.

  7. Darin heißt es konkret: „Der Küstenschutz in Schleswig-Holstein ist auf Grundlage des ‚Generalplans Küstenschutz: Integriertes Küstenschutzmanagement in Schleswig-Holstein (GPK)‘ in der jeweils gültigen Fassung zu gewährleisten. Die dort enthaltenen Entwicklungsziele sind zugleich Ziele der Raumordnung. In den Regionalplänen sind raumordnerische Ziele für die einzelnen Küstenschutzmaßnahmen und Deichlinien zu konkretisieren“ (Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein 2010, S. 122).

  8. Überdurchschnittliche Erwärmung (Zunahme Jahresmittel- und Winterhalbjahrestemperatur sowie Zunahme der heißen Tage über 30 °C), Reduzierung der Gletscher, Aufwärtsverschiebung der Vegetationszonen (Gefährdung der alpinen Flora und Fauna), Zunahme von Starkniederschlägen und in Folge dessen Hochwassergefahr, Zunahme von Steinschlag, Muren und Lawinen (BMVBS/BBSR 2013, S. 117; MKRO 2013, S. 23).

  9. Beispielsweise finden sich sowohl in den Landesentwicklungsplänen und -programmen als auch in einigen Regionalplänen Festlegungen zur „Einschränkung des Wasserverbrauchs der gewerblichen Wirtschaft“.

  10. Zum Beispiel: Grundsätze 2 und 6 des § 2 Abs. 2 ROG und § 3 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG). Natura 2000-Netz in der Europäischen Union, bestehend aus Schutzgebieten der Vogelschutz-Richtlinie und der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie.

Literatur

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Schmitt, H. Klimaanpassung in der Regionalplanung – Eine deutschlandweite Analyse zum Implementationsstand klimaanpassungsrelevanter Regionalplaninhalte. Raumforsch Raumordn 74, 9–21 (2016). https://doi.org/10.1007/s13147-015-0375-2

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