Sehr geehrte Leserschaft, liebe Kolleginnen und Kollegen!


Ich freue mich in vorliegender Ausgabe eine breite Thematik vorstellen zu können.

Allem voran sei gesagt, dass generell Erkrankungen des Bewegungsapparates vielfältig und häufiger als gedacht sind, sie betreffen nicht nur Gelenke, Knochen sondern auch Muskulatur und, was noch zusätzlich komplizierend wirkt, ist, dass auch innere Organe typisch bei autoimmunen Erkrankungen in großem Ausmaß befallen sind.

In Österreich leiden mindestens 200.000 bis 290.000 Personen an einer entzündlich rheumatischen Erkrankung und etwa 900.000 an Osteoporose. Das heißt, mehr als eine Million Menschen in Österreich sind Patienten unseres Faches. Noch viel häufiger sind die nicht-entzündlichen degenerativen Erkrankungen, wobei es natürlich in hohem Maße zu Überschneidungen und Komorbiditäten kommt. Im Detail wird darauf im Österreichischen Rheumareport Bezug genommen. Ein kurzer Bericht von Ruth Fritsch-Stork verweist auf den umfassenden, fantastischen Report.

In der Folge möchte ich auf weitere Beiträge in vorliegender Ausgabe aufmerksam machen. Ein sehr interessanter Artikel befasst sich mit Antikoagulation bei Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen, vornehmlich aus kardiovaskulären Indikationen. M. Bojic aus dem Hanusch Krankenhaus weist hier vor allem auf die Vorteile der modernen nebenwirkungsärmeren DOACs gegenüber den Vitamin K-Antagonisten aus der unmittelbaren medizinischen Vergangenheit. Schlussendlich verweist sie auf eine neue Substanzgruppe der Faktor XI-Hemmer, die vielversprechende Studienergebnisse zeigen. Svetlana Geyrhofer beschreibt neue Wege im Schmerzmanagement und geht in ihrem Artikel vor allem auf Voraussetzungen aber auch Hindernisse in der Umsetzung ein.

Trotz medikamentöser Therapie besteht oft eine erhebliche Arbeitsbeeinträchtigung

Der Beitrag von Judith Haschka über die Arbeitsbeeinträchtigung von Patienten mit Spondyloarthritis in Österreich präsentiert die Ergebnisse einer multizentrischen Fragebogenuntersuchung mit bis zu 150 Fragen an über 80 Patienten, wobei demographische, klinische Charakteristika von Arbeitssituation und Erwerbsbeeinträchtigung und medizinische Rehabilitation erfragt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass trotz medikamentöser Therapie eine erhebliche Arbeitsbeeinträchtigung vorliegt.

Lassen sie mich unsere Fächer weiter kaleidoskopisch kommentieren: Das erste Halbjahr 2024 ist wiederum von Spitzenkongressen geprägt, an denen die Österreichische Rheumatologie und Osteologie wesentlichen Beitrag leistet. So sind im März das traditionelle Rheuma Update und der Osteologie Kongress zu Ende gegangen. Während am Rheuma Update konzentriert die neuesten Erkenntnisse und Leistungen des letzten Jahres vorgestellt werden, konzentriert sich der Osteologie Kongress des DVO auf letzte Ergebnisse der Forschung am Knochenstoffwechsel, hier wurden sehr interessante Ergebnisse bezüglich eines neuen Krankheitsbildes der Methotrexat-Osteopathie vorgestellt, wobei die Ursache nach wie vor im Unklaren ist und möglicherweise eine Pathophysiologie im Folsäurestoffwechsel vorliegen könnte. Details und Zusammenfassungen werden in einer der nächsten Ausgaben präsentiert.

Die österreichische Osteologie-Szene trifft sich wie jedes Jahr in St Wolfgang, diesmal im April, wer schon Gelegenheit hatte durch das Programm zu blättern wird hier auch eine breite Thematik mit Praxisbezug erkennen. Auch hier werden wir in einer der nächsten Ausgaben detailliert berichten können. Zu guter Letzt sehen wir schon mit Spannung dem EULAR entgegen, der heuer in Wien stattfinden wird und sicher von der lokalen Rheumaszene und der ÖGR nachhaltig beeinflusst sein wird, auch darüber später.

Insgesamt freue ich mich Ihnen eine sehr kompakte Ausgabe vorstellen zu können, wo hoffentlich jeder Leser für sich Interessantes finden wird.


Mit den besten Wünschenverbleibe ich,

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Heinrich Resch