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Akuteffekte des Einsatzes von Futsalbällen beim Fußballspielen im Sportunterricht

Acute effect of using futsal balls for soccer games in physical education lessons

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Zusammenfassung

Das Ziel der vorliegenden Studie ist die Evaluation des Einsatzes von Futsalbällen im Vergleich zu herkömmlichen Fuß- oder Filzbällen bei der Fußballvermittlung im schulischen Sportunterricht. Insgesamt nehmen 423 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 5 (197 Mädchen und 226 Jungen im Alter von 10 bis 13 Jahren, Altersdurchschnitt: 10 Jahre und 11,5 Monate) an Querschnittsuntersuchungen teil, um die Auswirkungen des Ballmaterials auf die Ballverarbeitung und Ballkontrolle, das Spielverhalten sowie die Selbsteinschätzung der Schüler zu überprüfen. Die Ergebnisse zeigen in den meisten untersuchten Parametern, dass sich der Einsatz des Futsalballs positiv auswirkt; insbesondere gelingt die Ballkontrolle springender Bälle signifikant schneller als mit Fuß- oder Filzbällen, und es kommt zu einer Erhöhung sowohl der Anzahl der Ballkontakte als auch der Qualität der Offensivaktionen. Die Schüler haben beim Spiel mit dem Futsalball weniger Angst vor dem Ball als bei den anderen Balltypen. Zusammenfassend sprechen die Ergebnisse dafür, bei der Fußballvermittlung im schulischen Sportunterricht vermehrt Futsalbälle einzusetzen.

Abstract

This study evaluated the effects of utilising futsal balls during physical education lessons via a comparison with traditional and indoor (felt) footballs. A total of 423 5th grade pupils (197 female and 226 male, age range 10–13 years, mean age 10 years 11.5 months) took part in a series of conditions designed to assess the bearing different football types (i.e. felt, leather and futsal) have on technical playing ability and game awareness. The results indicate that utilizing futsal balls is associated with improvements in most areas of assessment. In particular control of bouncing balls is significantly faster with futsal balls when compared to traditionally used leather or felt footballs. An increase in the number of ball contacts for each player and improvements in the quality of offensive play were also observed and participants appeared to have markedly less fear of the futsal ball in comparison with other types of balls. In conjunction, these findings lend strong support to the concept of making greater use of futsal balls when playing indoor football with young people.

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Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3
Abb. 4
Abb. 5

Notes

  1. Andere Autoren (vgl. bereits Bremer, 1980) empfehlen für das Anfängerspiel den Einsatz leichterer Bälle (z. B. Volleybälle), um die Angst vor dem Ball zu mildern. Dies führt durch die einhergehende verbesserte Sprungfähigkeit dieser Bälle jedoch zu einer weiteren Verschärfung der Problematik der Ballkontrolle, so dass dies eher nicht zu empfehlen ist.

  2. Die Ergebnisse der physikalischen Prüfung der Materialeigenschaften der in der Untersuchung eingesetzten Bälle finden sich bei Heim, Frick & Prohl (2007, S. 9 f.).

  3. Am oberen Ende der Schiene befand sich ein mittels eines Elektromagneten gehaltenes Scharnier, mit dem der Ball fixiert wurde. Auf Knopfdruck wurde der Stromkreis unterbrochen, so dass das Scharnier nach unten klappte und den aufliegenden Ball freigab. Hierdurch wurde eine stets gleiche Beschleunigung des Balles erreicht.

  4. In der Kategorie „Offensivaktionen“ werden die Ausführung ruhender Bälle (An-, Eck-, Ab-, Freistöße und Einrollen), die Ballan- und -mitnahme, das Dribbling, das Passspiel, der Torschuss sowie alle Offensivzweikämpfe zusammengefasst.

  5. Hierunter fallen die An- und Mitnahme hoch zugespielter Bälle verbunden mit einer Anschlussaktion wie z. B. Dribbling oder Pass.

  6. Hierunter fallen die An- und Mitnahme flach zugespielter Bälle verbunden mit einer Anschlussaktion wie z. B. Dribbling oder Pass.

  7. In den Kategorien „Spaß am Spiel“, „Spielbeteiligung“ und „Spielvermögen“ konnten im Vergleich der verschiedenen Balltypen lediglich innerhalb einzelner Items, nicht aber in deren jeweiliger Summe Unterschiede festgestellt werden. Aus diesem Grund wird auf eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse in diesen Kategorien verzichtet.

  8. Offen muss an dieser Stelle bleiben, wie sich dieser Befund im Zusammenspiel leistungsstarker und leistungsschwacher Schüler auswirkt. Da die Spiele im Rahmen dieser Studie (wie im Schulfußball oftmals üblich) nach Geschlechtern getrennt stattfanden und das leistungsstärkste Drittel ein Geschlechterverhältnis von 35 Jungen zu 4 Mädchen aufwies, spiegeln die Daten dieser Schüler primär das Spiel der Leistungsstarken unter sich. Entsprechendes gilt für die Gruppe der Leistungsschwachen (31 Mädchen und 9 Jungen).

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Heim, C., Frick, U. & Prohl, R. Akuteffekte des Einsatzes von Futsalbällen beim Fußballspielen im Sportunterricht. Sportwiss 43, 47–55 (2013). https://doi.org/10.1007/s12662-012-0270-8

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