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Pragmatismus und seine Rezeption in der deutschen Sportpädagogik

Pragmatism and its reception in German sports pedagogy

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Zusammenfassung

Eine Diskursanalyse der Sportpädagogik in Bezug auf die pragmatische Wende zeigt, dass sich die Sportpädagogik kaum oder nur zufällig auf Ideen anderer Disziplinen einzulassen scheint. Wirklich neue Formen der Reflexion oder des Handelns wurden meist gar nicht erkannt, und sie äußerten sich in der Disziplin kaum außerhalb der gängigen pädagogischen Diskurse. Diese „Resistenz“ gegenüber Ideen von außen zeigt sich auch bei den dem „pragmatic turn“ folgenden Wenden. Einzig beim „narrative turn“ lassen sich Diskurslinien aufzeigen, die sich aber in den letzten 10 Jahren schon fast wieder verflüchtigt haben. Dass sich die Sportpädagogik dem Diskurs anderer Disziplinen entzieht, lässt sich auf zwei Ursachen zurückführen. Einerseits macht es die Selbstverständlichkeit, mit der dem Sport ein pädagogischer Mehrwert zugestanden wird, nicht nötig, sich in den Rechtfertigungsdiskurs der anderen Schulfächer einzumischen. Andererseits lässt sich für die Disziplin eine Befangenheit in der Mythologie und Begrifflichkeit des deutschen Idealismus feststellen, die noch heute wirksam zu sein scheint.

Abstract

A discourse analysis of sports pedagogy regarding the pragmatic turn shows clearly that sports pedagogy has taken up ideas from other disciplines only in a coincidental or haphazard way. Genuine new forms of action or reflection were not recognized or did not show themselves in the discipline outside of common pedagogical discourses. Such resistance concerning concepts from other disciplines shows itself especially clearly in the turns following the pragmatic turn. Only where the “narrative turn” is concerned do we see traces of this discourse in sports pedagogy as well. However, these traces have already faded in the last 10 years. There are two reasons that sports pedagogy does not engage in discourse with other disciplines. Firstly, the obvious value of sport and physical exercise can make it seem unnecessary for sports pedagogy to meddle in the arguments of pedagogic worth experienced in other subjects. Secondly, the discipline still appears to be caught up in the mythology and terminology of German idealism.

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Notes

  1. Nicht selten werden diese Wenden von ihren Protagonisten überspitzt als „Paradigmenwechsel“ bezeichnet, was sich aus der Retroperspektive dann meist nicht bestätigen lässt. Ein Paradigmenwechsel im Sinne von Kuhn (1976) kann hier in der von mir dargestellten Diskurslinie deshalb nicht gemeint sein (mehr dazu bei Drexel, 2002).

  2. Dieses Vorgehen verfolgt diskursanalytisch zwei Absichten. Einerseits lassen sich die Textpassagen, die ich als Vignetten bezeichne, immer einem Korpus (vgl. Keller, 2004, S. 84) zuordnen, der sich zeitlich an der originär sozialwissenschaftlichen Wende orientiert. Damit sind weiterführende Texte im Diskurs der Sportpädagogik allerdings ausgeschlossen, ohne dass ich deren Wert hier abwerten möchte. Andererseits bewegen sich die Textpassagen, die ich als Vignetten aufnehme, in der Ambivalenz von Langage und Parole, wie sie von de Saussure (1967, S. 32) beschrieben worden ist. Sie wollen die Deutungsmuster der Wende in der Sportpädagogik belegen, aber auch im Sinne von Parole illustrieren (vgl. auch Langer & Wrana, 2010).

  3. Vgl. Martens (1975, S. 3).

  4. (Vgl. Kleinespel, 1998, S. 142).

  5. Kurz entwickelt das Konzept in der Folge durchaus weiter (vgl. insbesondere Kurz, 2009). Wenn ich mich hier explizit nur auf die frühen Publikationen von Kurz beziehe, geschieht dies aus zwei Gründen. Einerseits muss der Begriff „pragmatisch“ zum Zeitpunkt seines Erscheinens im Diskurs interpretiert werden, andererseits verwendet Kurz den Begriff in seinen späteren Anpassungen des Konzepts weniger explizit. Keller (2004, S. 76) spricht in diesem Zusammenhang von Grenzziehungsproblemen.

  6. Nähres dazu Oelkers (2006).

  7. Hier könnten auch weitere Beispiele aufgeführt werden. Aufgrund der Heterogenität dieser Wende im sozialwissenschaftlichen Diskurs, erfolgt die Auswahl eher exemplarisch. Für die Sportwissenschaft sind weiter zu erwähnen: Kuhlmann (1986) und Kraus (1984).

  8. Auch Ehni hat sein Konzept in der Folge weiter entwickelt (vgl. insbesondere Ehni, 2004).

  9. Der hier in diesem Kontext verwendete Term „pragmatisch“ geht nur indirekt (Austin) auf die vom amerikanischen Pragmatismus eingeführte Bedeutung zurück.

  10. Selbstverständlich wurde der Alltag nicht nur von Lange in den Diskurs eingebracht. Diskursanalytisch lassen sich aber die Untersuchungen z. B. von Brettschneider (1993 ff.) eher auf die realistische Wende zurückführen und folgen entsprechend auch inhaltlich einer grundsätzlich anderen Diskurslinie.

  11. Vgl. insbesondere Rottländer, 2002, 2004, 2008.

  12. Vgl. insbesondere die Hamburger Schule mit Scherler, Schierz, Wolters, Messmer, Lüsebrink und anderen. Auch Balz, Neumann und andere folgen zumindest implizit dieser Wende.

  13. Illustrierend meint in diesem Zusammenhang eine deduktive Lesart von Texten, die der Verdeutlichung eines allgemeinen Konzepts dient. Mehr zur Differenz der Lesarten bei didaktischen Texten siehe Messmer (2011b)

  14. Dabei sind die Texte unabhängig von den beiden Autoren lediglich als „Zeigebeispiele“ in diesem Diskurs zu interpretieren. Man könnte ebenso auch auf einen „Zeigetext“ von Schierz (z. B. „Verkindlichende Eigenwelt“, in Schierz, 1997, S. 71) oder einen narrativ-induktiven Text von Balz (z. B. „Erfahrungen mit Sand und Meer“, in Balz, 1988, S. 118–121) zurückgreifen.

  15. Mehr dazu bei Neumann & Balz (2004, S. 10).

  16. Der Sport steht hier allerdings nicht alleine. Die gesamte Rezeption der deutschsprachigen Pädagogik scheint sich auf diesen Kristallisationspunkt hin zu beziehen. „Der Pragmatismus hat als Philosophie der Erziehung tatsächlich keine Wirkung erzielt […]. Der Ausgangspunkt der Erziehungsphilosophie ist immer noch der deutsche Idealismus und sein Umfeld“ (Oelkers, 1993, S. 499).

  17. Der Begriff „cash-value“ mag in diesem Zusammenhang irritieren. Im Englischen hat der Begriff jedoch neben der im Deutschen gebräuchlichen versicherungstechnischen Verwendung auch eine philosophische Bedeutung. Demnach wird der Begriff als empirischer Gehalt eines Begriffs, eines Ausdrucks oder einer Aussage verwendet.

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Messmer, R. Pragmatismus und seine Rezeption in der deutschen Sportpädagogik. Sportwiss 41, 233–242 (2011). https://doi.org/10.1007/s12662-011-0199-3

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